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fti…remixed Speeddating im Rahmen der BeSt³ Salzburg

fti…remixed Dialogveranstaltung mit ForscherInnen und EntwicklerInnen

SchülerInnen beim fti…remixed Speeddating im Rahmen der BeSt³ Salzburg

Am Freitag, den 22. November 2019 fand eine fti…remixed Dialogveranstaltung in Form eines Speeddatings im Rahmen der BeSt³ – Die Messe für Beruf, Studium und Weiterbildung im Messezentrum Salzburg statt. Schülerinnen und Schüler des BORG (Bundesoberstufenrealgymnasium) Oberndorf und der HTL (Höhere Technische Lehranstalt) Salzburg hatten die Möglichkeit, 6 Expertinnen und Experten kennen zu lernen und sie über ihren Berufsweg und Arbeitsalltag zu befragen.

Projektleitung: Christa Bernert, Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie (bmvit)

Konzept und Moderation: Andrea Dobersberger und Johannes Brossmann, PlanSinn Planung und Kommunikation GmbH

Michèle Zlöbl: Trainieren mit App? Richtig!

Michèle Zlöbl präsentiert die App zum Trainieren.

Michèle Zlöbl besuchte zunächst eine HTL (Höhere Technische Lehranstalt) für Maschinenbau & Fertigungstechnik. Danach absolvierte sie eine Unteroffiziersausbildung beim Bundesheer und war als Notfallsanitätsunteroffizier auch im Ausland im Einsatz. Ihr Interesse für Medizin führte sie zum Studium Medizintechnik an der FH (Fachhochschule) Oberösterreich. Seit dem Bachelorabschluss arbeitet sie als wissenschaftliche Mitarbeiterin bei der Salzburg Research Forschungsgesellschaft m.b.H. und absolviert berufsbegleitend den Masterstudiengang “Smart products and solutions” an der FH (Fachhochschule) Kufstein.

In ihrer beruflichen Tätigkeit beschäftigt sich Michèle mit dem Forschungsfeld AAL. Die Abkürzung steht für „Active and Assisted Living“. Hierbei geht es um die Entwicklung von Softwarelösungen, die Menschen ab dem 50. Lebensjahr in ihren Alltag unterstützen sollen. Beim Speeddating zeigte sie eine App vor, die sie mitentwickelt hat: die Software unterstützt Menschen dabei, ihre Sportübungen zu machen. Am TV-Gerät werden die Übungen vorgezeigt, dadurch motiviert die App einerseits. Anderseits gibt die App, wenn eine entsprechende Kamera angeschlossen wird, den NutzerInnen auch Feedback. Eine falsche Ausführung der Übung (z.B. Rücken nicht gerade, Knie an falscher Position), die ungesund wäre, kann so verhindert werden. Die App hilft also, richtig zu trainieren.

Michèle erzählte den Jugendlichen auch, dass das Bachelorstudium an einer Fachhochschule durchaus anstrengend sein kann, weil man sich viele Grundlagen erarbeiten muss. Ihr Tipp: „Durchziehen!“ Im Master fühlt man sich dank dieser Basis dann schon viel besser gerüstet.

Armin Veichtlbauer: Forschen auch außerhalb vom Labor?

Armin Veichtlbauer erklärt, was der mitgebrachte Forschungsgegenstand “Cisco Switch” macht.

Armin Veichtlbauer lehrt an der FH (Fachhochschule) Oberösterreich und an der FH (Fachhochschule) Salzburg. Nach seinem Studium der Angewandten Informatik an der Universität Salzburg war er dort auch als Forscher tätig und sammelte außerdem 10 Jahre Forschungserfahrung bei Salzburg Research.

Im Moment beschäftigt sich Armin vor allem mit Software-Systemen für Smart Grids, das sind intelligente Stromnetze. Um erneuerbare Energien wie Wind und Sonne gut einsetzen zu können, müssen die Stromsysteme verändert und modernisiert werden. Gab es früher wenige Kraftwerke, so gibt es heute viele, dezentrale, kleinere Kraftwerke, die Strom erzeugen. Diese veränderten Bedingungen erfordern auch bei Steuerung und Kontrolle der Stromerzeugung und -nutzung neue Lösungen. Der mitgebrachte Forschungsgegenstand, ein „Cisco Switch“ hilft in der Kombination mit entsprechender Software dabei, so ein Stromnetz effizient zu organisieren.

Die SchülerInnen waren ganz erstaunt, als sie erfuhren, dass Forschung nicht heißt, mit Kittel und Reagenzglas alleine in einem Labor zu sitzen. „Forschung ist auch ganz viel Arbeit im Team oder eine Zusammenarbeit mit anderen Institutionen“, erzählt Armin Veichtlbauer begeistert, „Es kommt selten vor, ganz alleine arbeiten zu müssen“. Da gab es einige AHA-Momente für die Jugendlichen, auch bei der wichtigen Erkenntnis, dass es Forschung in den verschiedensten Sparten gibt und diese noch dazu sehr vielfältig sind!

Angela Harrison: Forschung heißt “Hands on!”

Die Jugendlichen vergleichen das Gewicht der mitgebrachten Würfel.

Angela Harrison arbeitet am AIT (Austrian Institute of Technolgy) in Ranshofen. Dort befindet sich das Leichtmetallkompetenzzentrum, in dem sie als Research Engineer tätig ist. Sie beschäftigt sich vor allem mit Druckguss für die Umsetzung von Maßnahmen hinsichtlich Prozessoptimierung.

Angela studierte Industriellen Umweltschutz mit dem Schwerpunkt auf Verfahrenstechnik an der Montanuniversität Leoben. Ihre Doktorarbeit zum Thema „Technische Risikoanalyse und Risikobewertung“ schrieb sie am Internationalen Kernforschungsinstitut CERN in Genf.

Für Angela heißt Forschung aber auch vor allem „Hands on“. Mit Schutzanzug und Helm werden Versuche gemacht, es ist heiß und die Arbeit kann auch anstrengend sein – das ist angewandte Forschung! Aus ihrem Arbeitsalltag hat Angela vier gleichgroße Würfel aus verschiedenen Materialien mitgebracht, zu denen sie forscht. Die SchülerInnen konnten das unterschiedliche Gewicht zwischen Stahl, Magnesium, Aluminium und Aluminiumschaum direkt austesten – schon verblüffend, wie stark das Gewicht variiert!

„Wie geht das eigentlich mit der Doktorarbeit?“, fragten die SchülerInnen. Angela erzählte, dass sie drei Jahre an ihrer Arbeit geschrieben hat und dass es sehr wichtig ist, dass einen das Thema wirklich interessiert, schließlich beschäftigt man sich sehr lange und intensiv damit!

Jo Krüger: Forschung ist auch kreativ!

Jo Krüger berichtet von seinem Studium “Industrial Design”

Jo Krüger kommt aus Deutschland und hat dort an der Hochschule Emden-Leer in Niedersachsen Maschinenbau und Design studiert. Während des Bachelorstudiums hat er mehrere Praktika absolviert und konnte dort schon viele Eindrücke aus der Praxis sammeln. Im Moment studiert er an der FH Johanneum im Masterstudiengang „Industrial Design“.

Zur Zeit arbeitet er an einem Projekt, wo es um das Design von Autos geht. Als Industrial Designer hat Jo sein Skizzenbuch mitgebracht, in welchem er seine Entwürfe für die Autos zeichnet. Zu Beginn des Studiums konnte Jo auch noch nicht so gut zeichnen. „Da gibt es viele Kurse und wenn man es regelmäßig macht, lernt man das ganz schnell“, schildert Jo den SchülerInnen, die ganz gespannt fragen, wie man denn so gut zeichnen lernt!

Bei seinem Studium „Industrial Design“ geht es aber nicht nur um das Design von Autos. Eine Kollegin von Jo hat einen „Coffee to Go-Becher“ entworfen, der aus Kaffeesatz besteht und Samen enthält. Wenn man den benutzten Kaffeebecher dann wegwirft, verrottet er und es wachsen Blumen aus dem Samen. Jo Krüger hat die SchülerInnen überzeugt – Forschung ist auch kreativ!

Laura Knoth & Caroline Atzl: 3D Modelle und 4D Webkarten für Nachhaltigkeit und Energieeffizienz

Laura Knoth und Caroline Atzl erklären, was ihre Sensoren auf der 4D-Karte anzeigen.

Laura Knoth & Caroline Atzl sind Kolleginnen in der Research Studios Austria Forschungsgesellschaft, ihr Fachbereich heißt Research Studio iSPACE – 4D Environments. Laura machte ihren Bachelor in Geographie und absolvierte ein Masterstudium in Applied Geoinformatics. In diesem Fach schreibt sie auch gerade ihre Doktorarbeit. Caroline studierte Angewandte Geoinformatik an der Universität Salzburg, wo sie auch ihre Masterarbeit im Bereich Geoapplikationsentwicklung und Design geschrieben hat.

Laura forscht aktuell im Bereich der nachhaltigen Modellierung von 2D und 3D Produktions-Innenraumumgebungen sowie von 3D-Modellierung und 3D-Gebäuden. Caroline arbeitet zur Zeit an einer 4D Webkarte zur Visualisierung von Lauras 3D-Gebäuden. Die 4. Dimension ist in ihrem Fall die Zeit. Es geht also darum, zeitliche Veränderungen in einem 3D-Gebäudemodell sichtbar zu machen. Interessant wird dass in Zusammenhang mit Informationen von Sensoren, die z.B. Temperatur, Luftfeuchte oder Stromverbrauch in Innenräumen über einen längeren Zeitraum messen und dann in der Karte sichtbar werden. Ziel ist es, durch die Messungen auf der Karte zu verdeutlichen, wie und wo Räume energieeffizienter und somit auch nachhaltiger gestaltet und genutzt werden können!

Was die beiden Forscherinnen den SchülerInnen auf jeden Fall mitgeben möchten: „Sucht euch einen Beruf, der euch Spaß macht, denn man verbringt sehr viel Zeit in der Arbeit. Stellt viele Fragen, probiert viel aus und entscheidet selbst, was für euch das Richtige ist!“

Andreas Petutschnig: Stress im Straßenverkehr?

Was verursacht eigentlich Stress im Straßenverkehr? Andreas Petutschnig hat’s erklärt.

Andreas Petutschnig hat die Fachoberschule Friedberg in Deutschland besucht. Eine Fachoberschule ist ähnlich zur HTL in Österreich. Danach studierte er Kartographie und Geomedientechnik in München und 2017 schloss er das Masterstudium der Angewandten Geoinformatik an der Universität Salzburg ab. Andreas sammelte Berufserfahrung im Bereich 3D-Realitymaps und er ist im Moment Doktorand am Fachbereich Geoinformatik an der Universität Salzburg.

Im Forschungsprojekt, mit dem sich Andreas beschäftigt, geht es um die Stressmessung im Straßenverkehr. Im Fokus steht, wie FußgängerInnen und RadfahrerInnen den Straßenraum erleben. Gemessen wird einerseits z.B. der Herzschlag oder die Produktion von Schweiß und andererseits der Standort der Testpersonen mit einem GPS-Sender. Durch die Kombination der Messungen kann festgestellt werden, an welchen Bereichen im Straßenverkehr (z.B. Kreuzungen) der meiste Stress entsteht. Diese Informationen werden dann an Stadt- oder VerkehrsplanerInnen weitergegeben, um solche Stellen im Verkehrsnetz zu verbessern.