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Besuch in Leoben bei Ddr. Lackner am 11. Mai

Wir – 5 Jugendliche aus Wien beziehungsweise der Umgebung Wiens – machten uns am 11. Mai auf den Weg nach Leoben, wo sich in einer Einrichtung des Joanneums das Labor beziehungsweise die Werkstatt von Herrn Ddr. Lackner befindet, in dem Beschichtungen hergestellt werden.

Herr Ddr. Lackner ist seit 2003 Mitarbeiter in der Laserdünnschichttechnik und hat – nach seinem Abschluss einer Höheren technischen Lehranstalt – an der Montanuniversität in Leoben Werkstoffwissenschaften studiert.

Wie wir gerade auf Herrn Ddr. Lackner kamen? Auf der Berufsinformationsmesse (BeSt) hatte das Projekt „Fti…remixed“ (Forschung, Technologie und Innovation) einen Stand, an dem ein „Check-Your-Tech-Test“ angeboten wurde. Hierbei konnte man herausfinden, für welche Bereiche der Forschung man geeignet ist, und mit welchem Forscher ein Treffen interessant sein könnte.
Das Scout-Team von Fti fährt also mit Jugendlichen immer wieder zu den Forschern, die bei diesen als Ergebnis gekommen sind.

Als wir die Relativ große Werkstatt betraten, zeigte er uns zunächst anhand von verschiedenen Objekten (Kugelschale für Hüftgelenke, künstliche Herzprothese, Leder, …), dass auf so gut wie allen Materialien eine Beschichtung aufgebracht werden kann.

Am Beispiel von künstlichen Gelenken erklärte er uns, dass man sich vorher gründlich überlegen muss, welche Eigenschaften die Beschichtung haben muss – wobei diese Gelenke oder Prothesen niemals als erstes an Menschen ausprobiert werden sondern zuerst an Hasen, Schafen oder Schweinen.Außerdem hat man durch Beschichtung die Möglichkeit Materialien zu vergolden, wie uns anhand eines kleinen vergoldeten Stück Leders gezeigt wurde.

Was uns gleich am Anfang als wir das Labor betraten ins Auge stach, waren ca. 25 Metallstangen die auf einem Tisch standen. Uns wurde erklärt, dass dies Spurstangen für Niederfuhrstraßenbahnen seien und dass dies gerade das „Hauptprojekt“ der Werkstatt sei.
Durch die Verwendung von einem Metall das mit Chromnitrit beschichtet ist, können einige Tausend Euro gespart werden, da die Abnutzung bei diesem Material nicht so groß ist wie bei dem ursprünglich verwendeten.

Als die Frage auftauchte, was man denn nun alles als Beschichtung verwenden könne, kam die Antwort, dass alles, was ein Feststoff ist, verwendet werden kann (Auch Stoffe wie zum Beispiel Gips)

Als nächstes wurde uns eine Platte mit Kohlenstoffbeschichtung gezeigt – einer sogenannten Diamond-Like-Carbon Beschichtung.
Diese Beschichtungstechnik gewinnt immer mehr an Bedeutung, da sie sehr widerstandsfähig ist.
In Zukunft wird versucht, Materialien herzustellen, die sich selbst bionisch verstärken.

Zuletzt konnten wir noch einmal einen Blick in die Maschine werfen, die 2 Mal pro Tag arbeitet, um Spurstangen herzustellen. In dieser Maschine herrschen Weltraumähnliche Bedingungen und die vier Chromscheiben die die Stangen beschichten reichen ungefähr für 400 Stangen.

Herr Ddr. Lackner beantwortete alle unsere Fragen und es war für alle ein spannender Ausflug und für die Scouts ein guter Einstieg in die noch anstehenden Treffen mit anderen Forschern.


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