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Smart Talks in Salzburg

SchülerInnen der HTL Braunau im Dialog mit DI Florian Hindinger

 

 

Eine fti…remixed-Dialogveranstaltung zu FTI-Themen im Rahmen der Informationsveranstaltung YO!tech

03.11.2011, Haus der Natur, Salzburg

SchülerInnen der HTL Braunau im Dialog mit DI Florian Hindinger
SchülerInnen der HTL Braunau im Dialog mit DI Florian Hindinger

Am 3.11.2011 fand im Rahmen von fti…remixed, einer Wissenschafts-kommunikationsinitiative des bmvit ein weiteres Speeddating zu Forschungsthemen namens Smart Talks statt, und zwar im Rahmen der Informationsveranstaltung YO!tech im Haus der Natur in Salzburg.
36 SchülerInnen der 3.Klasse der HTL Braunau diskutierten zwei Stunden lang mit fünf FTI-ForscherInnen/ExpertInnen, vor allem über die aktuellen Highlights aus dem Themenspektrum Raumfahrt/Astronomie, eHealth, Energieforschung, intelligente Mobilität und Technologieentwicklung in der Strahlentherapie.
Frau Carina Felzmann von YO!tech eröffnete die Veranstaltung, gemeinsam mit Frau Mag.a Christa Bernert vom bmvit.
Konzipiert und moderiert wurde das Speeddating zu Forschungsthemen von DIin Maja-Iskra Vilotijevic und DI Johannes Posch vom Büro PlanSinn aus Wien.

DIin(FH) Cornelia Schneider im Gespräch mit den SchülerInnen der HTL Braunau

Für ein Diskussions-Date stellten sich diesmal folgende ForscherInnen zur Verfügung:

  • Dipl.Ing. Florian Hindinger
    Institut für Landschaftsentwicklung, Erholungs- und Naturschutzplanung, University of Natural Resources and Life Sciences, Vienna
  • Mag.a Dr.in Theresa Rank-Lüftinger
    Institut für Astronomie, Universitätssternwarte Wien
  • Dr. Karl Rehrl
    Mobile and Web-based Information Systems [MOWI], Salzburg Research Forschungsgesellschaft m.b.H.
  • DIin (FH) Mag.a Cornelia Schneider
    eHealth / intelligente Mobilität, Salzburg Research Forschungsgesellschaft m.b.H.
  • Mag. Harald Weichenberger
    Institut für Technologieentwicklung in der Strahlentherapie, Paracelsus Medical University (PMU)

Smart Talks

JedeR ForscherIn/ExpertIn gestaltete an seinem/ihrem Tisch eine Art SmartTalk-Station, ausgehend vom mitgebrachten Forschungsgegenstand: neben dem eigenen Wissen und der Diskussionsbereitschaft hatten die fünf ForscherInnen nämlich auch einen Gegenstand mit dabei, der ihr Arbeitsfeld symbolisiert. Über diesen „Forschungsgegenstand“, konnten sie Jugendlichen den eigenen Forschungsfokus anschlussfähig und interessant vermitteln.

 

DIin(FH) Cornelia Schneider stellt ihren Forschungsgegenstand den SchülerInnen der HTL Braunau vor

So nahm beispielsweise DI Florian Hindinger einen solaren Zigarettenanzünder (der gekrümmte Spiegel des Anzünders konzentriert die Sonneneinstrahlung auf das vordere Ende der Zigarette, so dass diese innerhalb von 3 Sekunden brennt), eine solare Camping-Laterne, sowie eine solare Heuschrecke mit.
Mag.Harad Weichenberger bereicherte seine SmartTalk-Station mit einer Computer-simulation des Ablaufes einer bildgeführten Tumorbestrahlung und DIin (FH) Mag.a Cornelia Schneider mit einem Samsung Galaxy S2, sowie mit einer Uhr von Laipac.

Mag.a Drin Theresa Rank-Lüftinger stellt ihre Forschungsgegenstände den Jugendlichen vor / SchülerInnen der HTL testen den mitgebrachten Forschungsgegenstand von Frau DI (FH) Mag. Cornelia Schneider

Dr. Karl Rehrl hatte ein GPS-Datenlogger zur Aufzeichnung von Bewegungsdaten mit, während Mag.a Dr.in Theresa Rank- Lüftinger netterweise Modelle der folgenden Forschungssatelliten von Wien nach Salzburg mitbrachte: HST- das Hubble Space Telescope, BRITE-C (wird der erste österreichische Forschungssatellit im Weltraum sein), CoRoT, MOST, und XMM-Newton.

Mag. Harald Weichenberger demonstriert SchülerInnen den Ablauf einer bildgeführten Tumorbestrahlung

Nach einer inhaltsreichen Vorstellungsrunde und einer kurzen Einführung ins Format erklang bereits der erste Gong, somit war die erste Speeddating-Runde offiziell eröffnet. JedeR ForscherIn blieb an ihrer/seiner SmartTalk-Station, während sich im Achtminutentakt die durchaus motivierten SchülerInnen des HTL Braunau in 7er-Gruppen abwechselten.
Insgesamt fanden fünf Runden statt, wodurch jedeR SchülerIn die Gelegenheit hatte, mit jedem/jeder ForscherIn in Dialog zu treten.
Die Jugendlichen dokumentierten ihre thematischen Highlights laufend auf Papierkärtchen – im Anschluss an die Dates berichteten sie gemeinsam mit den ForscherInnen über die spannendsten Diskussionspunkte.

Diskussions-Highlights /Notizen der Jugendlichen

Einige der beteiligten Jugendlichen können sich vorstellen, selbst als ForscherInnen tätig zu werden, vor allem in den Bereichen Astronomie, Erneuerbare Energien und Krebsforschung. „Überraschend war für mich, dass unter den Jugendlichen sehr wohl ein gewisses Bewusstsein bezüglich der heutigen Energieproblematik vorhanden ist und dass fast allen fünf Gruppen die unterschiedlichen Formen erneuerbarer Energien bekannt waren. Selbst die Nutzung von Geothermie und die Energiegewinnung durch Gezeitenkraftwerke wurden von einigen genannt.“ so DI Florian Hindinger

Jugendliche beim Aufschreiben der Diskussions-Highlights und im Gespräch mit DI Florian Hindinger

Ein Highlight war das Faktum, dass die auf der Erde ankommende Strahlenleistung das bis zu 10.000-fache des jährlichen Weltenergiebedarfs ausmacht. Besonders faszinierend für die Jugendlichen war auch die Information, dass alternative Energiequellen die einzige Möglichkeit sind, angesichts zu Ende gehender fossiler Brennstoffe unseren Energiebedarf zu decken bzw. dass laut Prognosen Erneuerbare Energien bis 2050 die Hälfte der globalen Energieversorgung sicherstellen könnten.

Mag.Drin Theresa Rank-Lüftinger und die SchülerInnen der HTL Braunau unterhalten sich über Umlaufbahnen

Spürbar war vor allem das Interesse der SchülerInnen für Weltraumforschung: „Viel diskutiert wurden Fragen wie: gibt es Leben auf Planeten, die andere Sterne umkreisen – auf sogenannten Exoplaneten? Kann es nicht sein, dass es dort Lebensformen gibt, die ganz anders aufgebaut sind, als die auf der Erde? Wie entdeckt man Exoplaneten eigentlich? Was ist ein schwarzes Loch genau? Wie misst man die Entfernung von Sternen und Galaxien, …. und so weiter und so fort – eine Unzahl an spannenden Fragestellungen und Diskussionsthemen hat sich aufgetan! Ein wahres Vergnügen für eineN ForscherIn, Wissenschaftskommunikation in dieser Form zu betreiben – und ein offensichtlich gutes Konzept, das junge Leute sehr zum Diskutieren und Fragen stellen anregt!“ berichtet Mag.a Drin Theresa Rank-Lüftinger.

Mag.Drin Theresa Rank-Lüftinger und Mag. Harald Weichenberger im Dialog mit den Jugendlichen

Auch die Möglichkeit, durch technische Geräte zu erkennen, ob jemand stürzt/gestürzt ist, war für die meisten Jugendlichen neu und positiv, vor allem die Option, die Angehörigen der/des StürzendeN automatisch zu verständigen, sobald der Alarm aktiviert wird. „Die Erforschung von Technologien, die zur Erhaltung und Verbesserung der Lebensqualität älterer Menschen beitragen und ihnen ein möglichst langes und selbstständiges Leben in den eigenen vier Wänden gewähr leisten, ist etwas worunter sich die Jugendlichen etwas vorstellen konnten. Viele von ihnen kennen die Thematik rund um das Thema Alter aus dem eigenen Familienumfeld. Es war daher interessant ihre Sichtweise zu erfahren! Das Thema Datenschutz war ihnen auch sehr wichtig (sensibilisiert!). Ich fand es wirklich spannend, mit den Jugendlichen zu diskutieren!“ so DIin Mag.a Cornelia Schneider

„Haus der Natur“ – Eintrittskarte / Notizen der Jugendlichen

„Als äußerst erfreulich ist zu erwähnen, dass viele Jugendliche ein großes Interesse für naturwissenschaftliche Fragestellungen aufbringen konnten.“ berichtet Mag. Harald Weichenberger in der Feedbackrunde. „Von zahlreichen SchülerInnen wurden inhaltlich interessante Fragen gestellt, welche auf ein hohes Maß an Vorwissen schließen ließen. Mit Faszination und Neugier wurde Forschung, die als Ziel die Verbesserung der Lebenssituation und der Heilungschancen von Menschen mit schweren Erkrankungen hat, verfolgt.“

„Vor allem die Solarenergie weckte reges Interesse, hierbei wollten die Jugendlichen wissen, wie Photovoltaik-Paneele funktionieren und welche anderen Möglichkeiten zur Nutzung der Sonnenstrahlung vorhanden bzw. bereits in Verwendung sind. Weiters faszinierte die Möglichkeit, erneuerbare Energien im “kleinem Rahmen” zu verwenden wie zum Beispiel Photovoltaik- und Solarthermieanlagen auf dem eigenen Dach oder im Garten. Die Frage ob es auch Mini-Biogasanlagen für das eigene Zuhause gebe oder in Zukunft geben wird fand ich besonders interessant, da diese Form der Energienutzung vor allem in ländlichen Gebieten sehr naheliegend ist.“ berichtet DI Florian Hindinger

Dr. Karl Rehrl und die SchülerInnen der HTL Braunau daten zu GPS und Verkehrstelematik

„Besonders interessant fand ich zB die Tatsache, dass GPS im Normalfall auf 10m genau ist und nach Bedarf auch zentimetergenau sein kann!“ berichtet ein Schüler in der Abschlussrunde. “Die meisten der Jugendlichen kannten zwar GPS, die genaue Funktionsweise war aber vielen nicht bekannt.” berichtet Dr.Karl RehrlDas Bewusstsein, dass es sich bei GPS-Positionen möglicherweise um sensible, personen-bezogene Daten handelt, muss bei den Jugendlichen erst entstehen. Besonders interessant war die Frage, ob nicht die Erdumlaufbahn bald schon überlastet ist mit steigender Anzahl an Satelliten! Jedenfalls – die Jugendlichen waren sehr daran interessiert, welche GPS-Anwendungen möglich sind. Die meisten von ihnen kennen nur die Fahrzeug-Navigation”

Die letzte (fünfte) SmartTalks-Speeddatingrunde

Ich wusste nicht, dass es so was wie 3D-Scanner gibt! Finde es toll, dass ForscherInnen zu dem Thema forschen, weil das einfach für uns Menschen von großer Bedeutung ist“ sagt anschließend eine Schülerin der HTL Braunau. „Ich könnte mir schon vorstellen, im Bereich der Astronomie und Raumfahrt in Zukunft zu forschen, weil ich alles, was unseren Universum betrifft für total spannend finde!“ ergänzt seine Tischkollegin.

„Es war ein echtes Vergnügen für mich, beim ftiremixed-Speeddating im Haus der Natur dabei zu sein! Die teilnehmenden Jugendlichen waren enorm interessiert, aufmerksam und aktiv, was es natürlich sehr spannend und kurzweilig macht für eine(n) Wissenschafter(in), Wissen weiterzugeben. Es hat mich (wieder einmal) überrascht, welch detaillierte und auch in die Tiefe gehenden Fragen kommen können und wie gut Jugendliche oft schon Bescheid wissen über den Weltraum und all die spannenden Dinge, die es in diesem Zusammenhang zu erforschen gibt.“ so Mag.a Drin Rank- Lüftinger. „Mein persönlicher Eindruck dieses Treffens war sehr positiv, da diese Jugendlichen interessiert und motiviert zum ftiremixed-Speeddating “SmartTalks” kamen.“ schließt Mag.Harald Weichenberger sein Feedback ab.

SmartTalks war ein besonders amüsantes, spannendes und witziges Speeddating – es wurde viel diskutiert und viel gelacht, zahlreiche Erfahrungen und persönliche Ansichten wurden ausgetauscht. Sowohl einige Jugendliche als auch ForscherInnen verließen den Veranstaltungsraum mit einem Lächeln im Gesicht.