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Science in Action! Besuch beim AIT – Austrian Institute of Technology GmbH

Forschung hautnah erleben konnten SchülerInnen bei einem fti…remixed  „Science in Action – Besuch“ beim AIT – Austrian Institute of Technology

Am Freitag, den 4. Mai 2018 fand ein fti…remixed „Science in Action-Besuch“ im neuen Forschungsgebäude des AIT Austrian Institute of Technology GmbH) statt. Schülerinnen und Schüler der AHS Rahlgasse sowie des Diefenbachgymnasiums hatten die Möglichkeit, den vergangene Woche neu eröffneten AIT Forschungsstandort in der Giefinggasse als erste Gruppe zu besichtigen.

Projektleitung: Christa Bernert, Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie (BMVIT)

Konzept und Moderation: Carina Krausler und Johannes Brossmann, PlanSinn Planung und Kommunikation GmbH

Ein Schüler im TX Labor beim fti…remixed Forschungsbesuch des AIT
Michael Mürling und Vanessa Schuster vom AIT begrüssten die SchülerInnen

Das AIT Austrian Institute of Technology

Am AIT Austrian Institute of Technology) in der Giefinggasse 4 in Wien-Floridsdorf wurden die SchülerInnen zunächst von Michael Mürling und Vanessa Schuster begrüßt. Beide kümmern sich um Marketing und Kommunikation an verschiedenen Centern (so heißen dort die Abteilungen, die auf spezielle Themen fokussieren). Herr Mürling berichtete, dass das Gebäude am 23. April 2018 eröffnet wurde und die fti…remixed Veranstaltung der erste Besuch im neuen Gebäude sei. Um den Jugendlichen ein möglichst gutes Erlebnis zu bieten, wurden zwei Gruppen gebildet. Begleitet von Michael Mürling und Vanessa Schuster besuchten die Gruppen jeweils folgende Center des AIT:

Center for Vision, Automation & Control

Die SchülerInnen hörten aufmerksam zu

Als erstes ging es in den Keller zu einem Forschungslabor des Center for Vision, Automation & Control. Dort wurden die Schülerinnen und Schüler von Silvia Haselhuhn empfangen, die das Center vorstellte. Etwa 60 Personen arbeiten dort, der Großteil davon im neuen Forschungsgebäude. Das Center beschäftigt sich unter anderem damit, alle möglichen (technischen) Prozesse zu automatisieren, also selbstständig zu machen. Felix Bruckmüller arbeitet dort als Junior Researcher. Momentan wird das Forschungslabor noch eingerichtet, aber es werden bereits erste Tests durchgeführt.

Silvia Haselhuhn und Felix Bruckmüller stellten das Center for Vision, Automation & Control vor

 

 

Zum Beispiel hatte der Forscher ein unbemanntes Flugobjekt – umgangssprachlich auch Drohne genannt – vorbereitet. Dieses Flugobjekt ist mit Sensoren ausgestattet, mit deren Hilfe ein Computer alle anwesenden Personen in der Umgebung erfasst und ihre Position im Raum feststellt. Diese Technologie soll bei Unfallschauplätzen eingesetzt werden. Bevor die Einsatzkräfte vor Ort sind kann das unbemannte Flugobjekt ein erstes Lagebild erstellen. Die Rettungskräfte wissen dann sofort, wo sich verletzte Menschen befinden. Durch die Wärmebildkamera kann diese Technologie auch in der Nacht eingesetzt werden. Die SchülerInnen konnten live erleben, wie die Grundfunktionen dieser Technik funktionieren.

 

Eine unbemanntes Flugobjekt („Drohne“), die mit unterschiedlichen Sensoren ausgestattet ist
Die Sensordaten werden auf einem PC angezeigt

Weiter konnten die Jugendlichen ein Satellitenbild eines kleinen Ausschnitts von Wien am Boden ausgebreitet betrachten. Hier wird simuliert, wie unbemannte Flugobjekte 100 Meter über dem Boden fliegen und mit Hilfe einer Kamera erfassen, wo sie sich befinden. Bei diesem Projekt wird eine neue Technologie entwickelt, welche den Standort ohne GPS ermitteln kann.

Auch mit Kollisionsvermeidung beschäftigt sich das Center. Immer öfter gibt es Meldungen, wonach Flugzeuge mit unbemannten Flugobjekten kollidieren. Das AIT arbeitet an einer Innovation, die es Flugzeugen und Helikoptern ermöglichen soll, ihre Umgebung und mögliche Kollisionsobjekte in Echtzeit zu erfassen und zu ermitteln, wie ein Zusammenstoß verhindert werden kann.

Center for Digital Safety & Cyber Security

Beim Rundgang durch die Büroräume des neuen AIT Gebäudes

Nach diesem spannenden Besuch ging es weiter zu einem kurzen Rundgang durch die Büroräume des Center for Digital Safety & Security. Alles ist hell und offen gestaltet. Glastüren machen sichtbar, wer gerade anwesend ist. Viele gemütliche Sitzecken laden die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zum Verweilen und Austausch ein. Die Runde endete in einem Besprechungsraum, wo bereits Sicherheitsexperte Oliver Jung wartete. Er arbeitet mit fünf KollegInnen und immer wieder studentischen MitarbeiterInnen sowie FerialpraktikantInnen im Bereich Cybersecurity. Dazu hat er auch einen Vortrag „Cybersecurity – Reale Bedrohungen aus der virtuellen Welt“ vorbereitet.

Bei seiner Arbeit dreht es sich um den Wettlauf „Gut gegen Böse.“ Hacker versuchen Systeme zu durchbrechen und Programmierer diese immer besser zu machen. Nachdem die IT eine immer größere Rolle in unserer Welt spielt, wird deren Sicherheit ein immer größeres Thema. In Zukunft werden intelligente Stromnetze, so genannte Smart Grids, unsere Stromversorgung übernehmen. Aber was ist, wenn sich jemand in diese einhackt und uns den Strom abdreht? Um solche Szenarien zu verhindern, ist es wichtig bereits jetzt die Infrastruktur gegen Cyberangriffe (also Angriffe übers Internet) zu schützen. Generell muss man erst einmal wissen wie ein System funktioniert, bevor man es schützen kann. Danach muss man sich überlegen, welche Bedrohungen es gibt und ob diese einen Einfluss auf das System haben. Erst dann kann man Strategien gegen diese Bedrohungen entwickeln und sein System bestmöglich dagegen schützen.

Oliver Jung vermittelte den Jugendlichen, was es mit Cybersecurity auf sich hat

Center for Technology Experience

Michaela Reisinger zeigt den Umgang mit einer Virtual Reality-Brille

Weiter ging es zum TX (Technology Experience) Lab. Hier wird untersucht wie Menschen mit (neuen) Technologien umgehen. Um das herauszufinden, werden Fokusgruppen und Workshops in den speziellen Räumen des TX Lab abgehalten. Michaela Reisinger begrüßte die SchülerInnen und erklärte ihnen die Forschungsbereiche und Testräume des Center for Technology Experience. Sie erklärte u.a. den Unterschied zwischen „Augmented Reality“ (AR) und „Virtual Reality“ (VR).

Bei „Augmented Reality“ wird die Wahrnehmung der realen Umgebung verändert, bei „Virtual Reality“ wird in der Wahrnehmung eine gänzlich andere Umgebung hergestellt bzw. vorgetäuscht. Beides konnten die SchülerInnen durch verschiedene technische Brillen ausprobieren. Blickten sie durch eine AR Brille, konnten sie plötzlich im realen Raum Personen und Dinge sehen, die gar nicht da waren. In einer Ecke tauchte ein Cartoon Vogel auf, in einer anderen Ecke schwebte ein Astronaut. Im Labor konnten die Jugendlichen auch zwei VR-Brillen/Experimente testen. Bei einem befanden sich die NutzerInnen in einem schwarzen, leeren Raum, und konnten mit ihren Händen Würfel erzeugen und im Raum bewegen. In diesem virtuellen Raum ist es auch möglich, die Schwerkraft aufzuheben, wodurch alle Objekte rund herum zu fliegen beginnen. Die SchülerInnen hatten riesigen Spaß, sowohl beim selber ausprobieren, als auch beim Zuschauen. Das zweite VR-Experiment bot ein „realeres“ Erlebnis. Mithilfe der Brille konnten die Jugendlichen virtuell in der Seestadt, einem neuen Stadtteil Wiens, auf Erkundungstour gehen.

Die Jugendlichen probieren VR-Brillen

Michaela Reisinger erzählte den SchülerInnen außerdem, wie unterschiedlich die Ausbildungen des Teams an ihrem Center sind. ForscherInnen, die dort arbeiten, kommen u.a. aus den Bereichen Informatik, Psychologie und Biologie. Sie selbst hat Verhaltensbiologie studiert. Dieses Beispiel zeigt, dass heutzutage Wissen und Fähigkeiten aus verschiedensten Bereichen in der sogenannten interdisziplinären Forschung gebraucht werden. Am Ende der Führung berichtete eine weitere Forscherin des Centers, Kathrin Röderer, von spannenden Praktikumsmöglichkeiten: im Sommer vergibt das AIT immer wieder bezahlte Praktikumsplätze, bei denen interessierte junge Menschen richtig in der Forschung mitarbeiten können. Einige Jugendlichen zeigten großes Interesse an dem Angebot!

Eine Schülerin experimentiert mit einer AR-Brille

 


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