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Mein Sommerpraktikum in einem Forschungsunternehmen

20 Jugendliche haben im Sommer 2016 ein Sommerpraktikum in Naturwissenschaft und Technik bei Universitäten und ausseruniversitären Forschungseinrichtungen absolviert und einen tollen Praktikabericht geschrieben, der vom Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie (BMVIT) ausgezeichnet wurde.

Was die Jugendlichen letzten Sommer im Praktikum so alles gemacht haben, findet ihr in diesem Bericht. Da ein Bericht zu lang wäre, haben wir diesen Bericht auf zwei Teile gesplittet. In diesem Bericht findet ihr die Erfahrungen jener Jugendliche, die ein Praktikum in einem Forschungsunternehmen gemacht haben. Den Bericht über die Praktika der Jugendlichen in wissenschaftlichen Einrichtungen findest du in Teil 2. Solltest du Lust verspüren, diesen Sommer auch ein Praktikum in Naturwissenschaften und Technik zu machen, dann bewirb dich doch für eines der 1.500 Praktikaplätze österreichweit!

 

 

Science
Science

Anna Haindl

 

Anna Haindl
Organisation: Attophotonics Biosciences GmbH (Wr. Neustadt)

 

Im Rahmen meines Praktikums durfte ich betreut von einer Wissenschaftlerin der Firma Attophotonics in einem laufenden Projekt im Themenumfeld „Oberflächentechnologien“ mitarbeiten. In diesem Projekt soll ein Weg gefunden werden, Hochleistungselektronik-Module günstiger herstellen zu können, indem man die Leiterplatten einspart, auf denen normalerweise Leiterbahnen und Elektronik-Bauteile aufgebracht werden. Stattdessen soll die Elektronik direkt auf den Kühlkörpern aufgebaut werden, auf die die Leiterplatten sonst befestigt werden und die für die Kühlung der Elektronik nötig sind. Inhalt meines Praktikums war die  Entwicklung und Untersuchung der dafür nötigen Isolationsschichten.

Persönliche Eindrücke:

In meiner schulischen Laufbahn hatte ich bisher noch kaum bis keine Erfahrungen  mit den Naturwissenschaften. Durch das Praktikum habe ich positive Einblicke und andere Perspektiven  zu sehen bekommen! Ich war ständig beschäftigt und meine Praktikumsbetreuerin war sehr bemüht, mir  meine Aufgaben im Detail zu erklären, damit ich auch den Sinn und die Zusammenhänge dabei verstand.  Ich bin sehr glücklich dieses Praktikum absolviert zu haben! Die gewonnenen Erfahrungen und Erkenntnisse  haben meine Sichtweise erweitert und dadurch sind auch Studien im naturwissenschaftlichen und technischen  Bereich für mich interessant geworden.


 

 

 

Sebastian Uller
Organisation: bionic surface Technologies, Graz

Praktikumsbeschreibung:

Die Mitarbeiter von bionic surface technologies sind Profis auf dem  Gebiet numerischer Strömungssimulationen und streben eine Verbesserung der Aerodynamik an.
Neben Projekten wie der Optimierung eines Air Race Flugzeuges durch eigens entwickelte  bionische Ribletfolien (mit Haifischstruktur), der Akkustikverbesserung eines Rasenmähers  oder der Entwicklung eines Heckspoilers beschäftigt sich bionic surface technologies auch  mit diversen Forschungsprojekten unter anderem der Entwicklung einer kostengünstigen  Windkraftanlage.

Aerodynamik
Aerodynamik

Persönliche Eindrücke:

Neben dem selbstständigen Arbeiten fand ich die zahlreichen Ausflüge gemeinsam mit meinen Kollegen an die Technische Universität Graz und nach  Deutschland besonders spannend. Dort und bei den Fahrten dorthin  erfuhr ich einiges über den Alltag des Ingenieurs.  Darum bin ich nach dem 4-wöchigen Praktikum noch mehr davon überzeugt,  dass ein Beruf in der Technik genau das Richtige für mich ist und ich habe  fest vor, später, ob mit oder ohne Studium, in diesem Bereich zu arbeiten.


Niklas Fraissl
Organisation: Cenarion Information Systems GmbH, Wien

Praktikumsbeschreibung:

Bei meinem Praktikum bei Cenarion Information Systems GmbH in Wien nutzte ich die Möglichkeit mehr über Programmiersprachen, aber auch verschiedenste Designmöglichkeiten herauszufinden. Unsere Aufgabe war es, eine App zu entwickeln, die Flüchtlingen helfen sollte, sich zu integrieren und ÖsterreicherInnen dazu anspornt sie dabei zu unterstützen.
Gemeinsam schrieben wir auch Hilfsorganisationen an, von denen uns ein paar sogar zu Treffen einluden. Durch sie konnten wir neue Ideen sammeln und unserer App neue Aktionsmöglichkeiten und Aufgaben hinzufügen. Am Schluss testeten wir dann die Teile der Software, die bereits funktionierten und dokumentierten die Fehler, damit das Praktikanten-Team im August darüber Bescheid wusste, da uns leider keine Zeit mehr blieb, sie selbst zu beheben. (Anm: zum Projekt gibt es auch einen Projektblog, den wir euch nicht vorenthalten möchten).

 

Programmiersprachen

Persönliche Eindrücke:

Besonders gut hat es mir gefallen, gemeinsam ein Konzept für eine Integrations-App zu erstellen. Jeder hatte so seine eigenen Ideen und Vorstellungen und diese zu vereinen war wirklich spannend. Außerdem habe ich durch das Praktikum viel Neues über Motivationssteigerung bei Spielen und die verschiedenen Spielertypen gelernt. Ich hätte echt nicht gedacht, dass hinter simplen Spielen ein so komplexes psychologisches System steckt. Außerdem bekam ich einen Einblick in das Berufsleben von Softwareentwicklern und Grafikdesignern.
Zusätzlich konnte ich durch das Praktikum neue Kenntnisse über Programmiersprachen und Datenbanken, aber auch Designmöglichkeiten erlangen, was mir in meiner weiteren beruflichen Laufbahn sicher von Nutzen ist.


Alexander Söls
Organisation: CodeLabs GmbH, Graz

Praktikumsbeschreibung:

Die CodeLabs GmbH in Graz gab mir im Sommer 2016 die Chance ein 4-wöchiges Ferialpraktikum zu absolvieren und somit einen Einblick in die praxisorientierte Arbeitswelt zu bekommen. Nach einem Gruppengespräch mit allen Mitarbeitern, um mir das Eingewöhnen zu erleichtern, erhielt ich bereits am Anfang ein Buch  über das Programmieren bzw. Implementieren von neuronalen Netzen (Programmieren einer künstlichen Intelligenz). Da es in der Programmierung von neuronalen Netzen speziell um die Erkennung von Mustern geht, wurde mir der Auftrag zugewiesen, ein Programm zu implementieren, welches Verkaufszahlen sowie die dazugehörigen Preise eines Produktes vorhersagt.

Persönliche Eindrücke:

Ich wurde genau richtig gefordert und bekam einen Arbeitsauftrag, dem ich auch gewachsen war.
Passende Arbeitszeiten und freundliche Kollegen sorgten für angenehme 4 Wochen, die mir das Erlernen neuer Fähigkeiten, sowie einen positiven Einblick in die Arbeitswelt ermöglichten. Mit einem  Gefühl der Dankbarkeit für eine Chance, die nicht jedem gegeben ist, etwas Brauchbares, für die Zukunft Bedeutendes, zu lernen, gehe ich mit Freude und neuem Wissen weiter.


Lena Schimpl
Organisation: mitPlan GmbH, Gmunden (vormals Energy Changes AT)

Praktikumsbeschreibung:

Meine Aufgabe bei mitPlan GmbH in Gmunden (vormals Energy Changes AT) widmet sich der Recherche und Vervollständigung von Daten im Sondierungsprojekt Vorzeigeregion (Projekttitel Vorteil) und der übergeordneten Klima- und Energiemodellregionen.
Die SAGIS-Datenbank und auch die repowermap ist eine frei zugängliche Landkarte im Internet, in der Privatpersonen aber auch Firmen angeregt werden sollen, mehr auf erneuerbare Energien zu setzen und vielleicht selbst die eine oder andere Photovoltaikanlage, oder Ähnliches, anzuschließen. Oder man kann sich über die bereits vorhandenen Stromerzeugungsanlagen informieren. So kann man beispielsweise ein Bioheizwerk in der Nähe finden und herausfinden wer es betreibt um sich selbst vielleicht auch einen Anschluss daran zu besorgen.

SAGISonline

Persönliche Eindrücke:

Da ich mich persönlich sehr für erneuerbare Energie und Umweltschutz interessiere war das Praktikum eine gute neue Erfahrung. Mit meiner Arbeit habe ich einen guten Einblick in die Energieversorgungssituation in Österreich und speziell im Pinzgau gewonnen und sehr viel darüber gelernt, wie die diversen Anlagen funktionieren und was es überhaupt alles für viele Möglichkeiten und Varianten gibt, Strom zu erzeugen.


Maximilian Jandl
Organisation: M. Swarovski GmbH, Amstetten

Praktikumsbeschreibung:

M. Swarovski GmbH in Amstetten beschäftigt sich mit mikroskopisch kleinen Glasperlen, die der Sicherheit im Straßenverkehr dienen. Die Perlen haben die Aufgabe die Straßenmarkierungen hervorzuheben, beziehungsweise in der Nacht sichtbar zu machen, indem sie das Licht des Scheinwerfers reflektieren. Dies ist von enormer Wichtigkeit und kann Unfälle verhindern. Am ersten Tag wurde ich in Sache Qualitätskontrolle eingeschult und mit der Zeit konnte ich schon selbstständig meine Arbeit erledigen. Die Analysenproben werden mit Sieben und Mikroskope auf Rundheit, Splitter, Index und andere geforderte Eigenschaften überprüft.

Persönliche Eindrücke:

Es war ein sehr interessanter Monat mit neuen Erfahrungen und einen Vorgeschmack auf mein zukünftiges Arbeitsleben. Es herrschte ein wirklich tolles Betriebsklima und ein äußerst netter Nebeneffekt war natürlich, dass ich meinen Geldbeutel etwas dicker gemacht habe.


Chiara Kollarits
Organisation: PRISMA solutions EDV-Dienstleistungen GmbH (Wr. Neustadt)

Praktikumsbeschreibung:

PRISMA solutions in Wr. Neustadt ist eine Firma im Bereich Geografische Informationssysteme, insbesondere zur Steuerung und Optimierung, zur Erfassung und zum Monitoring von Verkehrsströmen und -­netzen. Meine Hauptaufgabe in diesem Praktikum war es, ein Planungstool zu entwickeln um einen sichereren und besseren Radverkehr zu garantieren. Es sollte helfen Radtouren und Radfahrten für allerlei Zielgruppen komfortabel, spannend und unkompliziert zu gestalten. Man sollte aber auch auf detaillierte, ausgewertete Daten zum Thema Radverkehr zugreifen können.

radverkehr
radverkehr

Persönliche Eindrücke:

Am besten gefiel mir an meinem Praktikum, dass ich so viele neue Dinge lernen durfte und ich um einiges besser wurde, wenn es darum ging selbstständig zu arbeiten. Das Erstellen der Mock-­Ups machte mir wirklich viel Spaß und gehörte vermutlich zu meiner allerliebsten Aufgabe während der Wochen. Es waren vier sehr anstrengende Wochen, aber ich konnte dadurch viele wichtige Erfahrungen sammeln und mich persönlich weiterentwickeln.

 


 

Emeli Vogelsinger
Organisation: RMB-Research GmbH, Wien

Praktikumsbeschreibung:

Mein Aufgabenbereich bei RMB Research GmbH in Wien umfasste die Mitarbeit an Einzelschritten der Entwicklung eines Medikamentes zur Anregung der Wundheilungsmechanismen von offenen chronischen Wunden. Im Detail beschäftigte ich mit dem Projekt „ZymoStat“, der Herstellung von Zymogrammen, einer speziellen Form von Protein-Gelelektrophoresen. Weitere Aufgabenbereiche waren die Arbeit am Mikroskop zur Vitalisierungsprüfung von Zellkulturen und die Dokumentation von einzelnen Arbeitsschritten. Dadurch konnte ich einen direkten Zugang zum Berufsbild eines Labortechnikers bekommen und erstmalige Laborerfahrungen sammeln.

Mikroskop
Mikroskop

 

Persönliche Eindrücke:

Meine Erfahrungen waren durchwegs positiv. Ich konnte mich mit meinem Interessensgebieten auseinandersetzen und habe einen Ersten Einblick in die Berufswelt bekommen. Da die Schule, die ich besuche, keinen naturwissenschaftlich orientierten Schwerpunkt hat, war ich sehr froh über die Chance, einen Einblick in die Forschung zu bekommen. Es war überhaupt kein Problem, dass ich noch keine Erfahrungen in diesem Wissenschaftsbereich vorzuweisen hatte oder erst ein Jahr Chemieunterricht in meiner Schule besucht habe. Von meiner Betreuerin und allen anderen Arbeitskollegen wurde mir alles genau erklärt und meine Fragen beantwortet.

 


Katharine Limbeck
Tele Haase Steuergeräte

Praktikumsbeschreibung:

Zum Thema “Lineare Füllstandmessung mit konduktiver Messmethode“ durfte ich bei TELE Haase grundlegende Forschung im Bereich der Elektrotechnik kennenlernen. Selbstständig recherchierte ich im Internet, führte interessante Versuche mit Modellaufbauten durch und kam zu aufschlussreichen Ergebnissen. Doch ich experimentierte nicht nur mit leitfähigen Flüssigkeiten. Nebenbei lernte ich auch die Arbeitsweise eines demokratisch geführten Unternehmens wie TELE Haase kennen und erfuhr, inwiefern sich dieser Organisationsstil von herkömmlichen Hierarchien unterscheidet. Ich genoss also ein sehr spannendes Praktikumsmonat.

Internetrecherche

Persönliche Eindrücke:

Für meine Zukunft habe ich die Erkenntnis mitgenommen, dass heute oft noch als klassische Männerberufe bewerte Berufsbilder im technischen Bereich für mich spannend sind. Mit den Erfahrungen aus dem Praktikum sehe ich mich in meiner Entscheidung bestätigt, kein „typisch weiblich“ besetztes Fach zu studieren. Vielmehr bin ich mir sicher, dass ich nach meiner Matura eines der vielumworbenen MINT-Fächer auswählen werde. Es locken interessante Themengebiete in einem wissenschaftlich fundierten Umfeld. Schließlich wird die Technik der Zukunft jetzt gerade erforscht und erfunden, woran ich mit einem zielgerichteten Studium teilhaben möchte.

 



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