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Code Talks in Graz

fti…remixed Speeddating im Rahmen der Codeweek

 

Am Dienstag, den 18. Oktober fand ein fti…remixed Speeddating an der Technischen Universität Graz statt. 45 Schülerinnen und Schüler des BORG Dreierschützengasse aus Graz hatten die Möglichkeit, fünf ExpertInnen kennen zu lernen und sie über ihren Berufsweg und Arbeitsalltag zu befragen.

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Bei der Veranstaltung „Code Talks“ drehte sich alles rund um Berufsbiler im Bereich Codierung. Da die Jugendlichen den Informatik-Zweig ihrer Schule besuchen und viele SchülerInnen einen Beruf in der IT-Branche anstreben, war das Speeddating umso spannender. Folgende ExpertInnen stellten sich den Fragen den SchülerInnen:

 

Pp1010071eter Gigler ist Softwareentwickler. Nach Abschluss einer Höheren Technischen Lehranstalt absolvierte Peter Gigler den Bachelor in Informatik an der TU Graz. Seit 2014 ist er Projektleiter und Softwareentwickler bei Code Flügel GmbH.

Worum geht’s bei Augmented Reality? Diese Technik haucht gedruckten Bildern neues Leben ein. Computergestützt erweitert es die Realitätswahrnehmung. Bilder oder Videos werden mit dreidimensionalen Modellen hinterlegt. Somit wird die digitale Welt mit der realen Welt verknüpft. Mit dem Smartphone oder Tablet kann der Betrachter bzw. die Betrachterin sich um ein 3D Objekt herumbewegen und sieht das Objekt stets aus der gewünschten Perspektive. Am Beispiel eines Gebäudes konnten die SchülerInnen nicht nur die Hausfassade betrachten, sondern auch die Innenräume und bis in den Keller blicken. Viele SchülerInnen interessierten sich für die Arbeit von Peter Gigler. Sie stellten Fragen zum Fachgebiet, aber auch zu Gehalt und Praktikumsmöglichkeiten.

 

p1010035Katharina Mertens steht kurz vor ihrem Abschluss in Industrielogistik an der Montanuniversität Leoben. Industrielogistik ist die Schnittstelle zwischen Mathematik, Informatik und Management: Wie kann mit Hilfe einer Software die Effizienz oder Qualität von Produkten, Transportwegen, Lagerung, etc. gesteigert werden ? LogistikerInnen sind verantwortlich, dass Güter und Waren dann zur Verfügung stehen, wenn sie benötigt werden, und die Lagerzeiten und Lagerkosten dabei möglichst gering bleiben.  Im Laufe ihres Studiums war Frau Mertens immer wieder für EPCOS (Hersteller von elektronischen Bauelementen) tätig und hat im Zuge dessen auch ein halbes Jahr in China gearbeitet. Sie erzählte, dass LogistikerInnen in verschiedensten Branchen gebraucht werden und somit gute Jobchancen haben. Egal ob in der Kleidungs- oder Schwermetallindustrie, überall sind IndustrielogistikerInnen gefragt.

Als Beraterin für MaturantInnen ist sie immer wieder auf Messen unterwegs, um junge Menschen für die Montanuniversität Leoben zu begeistern. Junge Menschen aus über 80 Nationen studieren in Leoben. Sie genießen ein erstaunlich gutes Betreuungsverhältnis: Auf einen Lehrenden kommen acht Studierende.

 

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Wilfried Lepuschitz ist wissenschaftlicher Leiter des Vereins Practical Robotics Institute Austria (PRIA). Nach dem Studium für Elektrotechnik an der Technischen Universität Wien war er längere Zeit Universitäts- und Projektassistent am Institut für Automatisierungs- und Regelungstechnik und Gastforscher an der TU in Prag. Die Leidenschaft von Herrn Lepuschitz ist Robotik. Mit seiner Unterstützung sammelten die Jugendlichen Ideen, wo ihnen Roboter schon jetzt im Alltag begegnen, zB Rasenmäher und Staubsaugerroboter. EntwicklerInnen arbeiten daran, Roboter effizienter und flexibler zu machen, damit diese zukünftig noch selbständiger arbeiten. Als Forschungsgegenstand brachte er Controllino, ein Software Open Source Steuerungsmodul, mit.

 

p1010057Stefan Sgouridis, selbst erst 25 Jahre jung, ist als Studienassistent an der Technischen Universität Graz, im Fachbereich Computer Science tätig.

Er hat sein Hobby zum Beruf gemacht. Bei ihm dreht sich alles um Gaming: Er testet Computerspiele und analysiert dabei, wie sich Gegner verhalten, wie der Sound mit dem Bild übereinstimmt, usw. Manchmal baut er ähnliche Programme nach und überlegt sich, was er verbessern könnte. Bei der Entwicklung des Spiels „Gumpy Trumpy Mobile Game“ sind viele Ideenskizzen im Papierkübel gelandet, bevor das Spiel fertig war. „Im Zeitdruck geht dann doch alles schneller“, sagt er.

 

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Sandra Weitenthaler-De Brito E Cunha ist Senior Engineer für Digital Design and Verification bei Infineon Technologies. Diese Firma bringt Halbleiter- und Systemlösungen mit Fokus auf Energieeffizienz, Mobilität und Sicherheit auf den Markt. Ihr Job ist es, gemeinsam mit ihrem Team integrierte Schaltungen und Mikroprozessoren zu entwickeln, zum Beispiel für Mobiltelefone.. Um diese Karriere einzuschlagen, studierte Frau Weitenthaler-De Brito E Cunha Telematik an der TU Graz, eine Wissenschaft, die Telekommunikation und Informatik verknüpft. Für ihr Gebiet interessierten sich vor allem SchülerInnen, die sich neben der Informatik besonders mit der Hardware von Systemen beschäftigen wollen.

Die Jugendlichen brachten viel Hintergrundwissen und Interesse mit. Sie führten fachliche Gespräche mit den ExpertInnen, stellten kritische Fragen zum Arbeitsgebiet, Joballtag, zu Bezahlung und Praktikumsmöglichkeiten. Einige SchülerInnen können sich gut vorstellen, später in einem der vorgestellten Gebiete tätig zu sein. Für andere bot das Speeddating einfach inspirierende Gespräche.

 

Am Schluss fragten wir die ExpertInnen, in welchem Alter sie bereits wussten, in welchem Fachbereich sie später einmal tätig sein werden. Bei Stefan Sgouridis war es schon mit 7 Jahren klar, dass ihn Computerspiele faszinieren und er sie nicht nur spielen, sondern selbst programmieren will. Wilfried Lepuschitz und Peter Gigler wussten es etwa mit 17 Jahren. Und Katharina Mertens kann sich immer noch entscheiden, wo sie nach ihrem Studium Industrielogistik arbeiten wird, da ihr mit ihrem Studium sehr viele Möglichkeiten offen stehen.

Wir danken allen Expertinnen und Experten für die Teilnahme und die inspirierenden Gespräche.

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