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“Your Science” bei der YO!tech Wien

„Your Science“

Ein fti…remixed Speeddating zu Forschungsthemen
Yo!tech, WUK Wien
Donnerstag, 30. Jänner 2014, 10:00 – 12:00 Uhr

Am 30. Jänner 2014 fand im Rahmen der Yo!tech im WUK die fti…remixed Speeddating Dialogveranstaltung “Your Science” statt. Die Schülerinnen und Schüler des BG/BRG Goethe Gymnasium (1140 Wien) in Begleitung ihres Professors Thomas Streuselberger und des G/RG Sacré Coeur (Pressbaum) in Begleitung ihres Professors Johann Daxböck bekamen die Gelegenheit, den sechs anwesenden ForscherInnen ihre Fragen zu stellen.

SchülerInnen des Goethe Gymnasium Astgasse und des Gymnasium Sacre Coeur Pressbaum beim Speeddaten

 

 

 

 

 

 

 

 

Diese Forscherinnen und Forscher stellten sich den Fragen der Jugendlichen:

Dr. Carsten Scharlemann
Forschungsthema: Aerospace Engineering
Head of Aerospace Engineering Department
Fachhochschule Wiener Neustadt

Dipl.-Ing.in Martina Jauschneg
Forschungsthema: Landschafts- und Freiraumplanung
Selbstständige Planerin u. Forscherin, Gründerin u. Obfrau von Green City Lab
Ingenieurbüro Martina Jauschneg, Wien

Dipl.-Ing. Dr.in Iva Hunger Brezinova
Forschungsthemen: Theoretische Physik, Quantenmechanik
Universitätsassistentin
Institut für Theoretische Physik, Technische Universität Wien

Dipl.-Ing.in Ulrike Ritzinger
Forschungsthema: Dynamic Transportation Systems
Junior Scientist
Austrian Institute of Technology- Mobility Department, Wien

Rainhard Dieter Findling MSc
Forschungsthema: User-friendly Secure Mobile Environments (u’smile)
Wissenschaftlicher Mitarbeiter
Josef-Ressel-Zentrum, FH OÖ Forschungs und Entwicklungs GmbH, Campus Hagenberg

FH-Prof.in Dr.in Alexandra Graf
Forschungsthema: Bioengineering/Bioinformatik
Wissenschaftliche Mitarbeiterin und Lehrende
FH Campus Wien – Department für Applied Life Science

 

Your Science – Speeddating

Um 10:00 war es dann so weit – das fti…remixed Speeddating Your Science wurde mit einer Begrüßung und Vorstellung der Initiative von Christa Bernert eingeleitet. Im Anschluss erklärten die beiden ModeratorInnen Wolfgang Gerlich und Irmgard Hitthaler von PlanSinn, den Ablauf des Speeddatings und gaben den Jugendlichen Tipps, wie man in 7 Minuten so viel wie möglich von den Forscherinnen und Forschern erfahren kann.

Bevor die erste Dating-Runde eingeleitet wurde, stellten sich die anwesenden Forscherinnen und Forscher kurz vor. Alle von ihnen hatten auch einen Forschungsgegenstand dabei, anhand dessen sie den Jugendlichen ihre Arbeit zeigen konnten.

 

Carsten Scharlemann
Carsten Scharlemann erklärt die mitgebrachten Satelitenmodelle

 

Als erster war Carsten Scharlemann von der Fachhochschule Wiener Neustadt an der Reihe und erklärte wie er zu seinem Forschungsfeld gekommen ist: „Ich war von klein auf an der Luft- und Raumfahrt interessiert und habe dann Luft- und Raumfahrt studiert – also ein Ingenieurstudium… Mit 4 Jahren habe ich mich hinterm Sofa versteckt wenn Captain Kirk irgendwo gelandet ist und habe furchtbare Angst bekommen aber es hat mich begeistert und macht es heute immer noch.“ Anhand seiner Forschungsgegenstände – Satellitenmodelle – erklärte er den SchülerInnen, welche Art von Antrieben für die Raumfahrt entwickelt werden.

 

 

Martina Jauschneg
Martina Jauschneg führt die Planungs-App vor

 

Auf Tisch Nummer 2 stellte sich Martina Jauschneg vor. Sie ist als selbstständige Landschaftsplanerin und Forscherin tätig und war an der Entwicklung eines Programms beteiligt, welches Planungen visualisiert:„Wenn man Planungen bzw. Gestaltungen macht, benötigt man zuerst einen Grundrissplan und verschiedene Ansichten. Dann geht’s weiter und man visualisiert die Planung mit Collagen. Wir haben eine App entwickelt, wo man mit dem iPad durch die Planung durchgehen kann.“ Die SchülerInnen erhielten die Möglichkeit anhand der App durch den Raum zu spazieren und Landschaftsplanung live zu erleben.

 

Iva Hunger Brezinova
Aufmerksame ZuhörerInnen beim Thema Quantenmechanik mit Iva Hunger Brezinova

 

Die nächste Forscherin, die sich zum fti…remixed Speeddating stellte war Iva Hunger Brezinova vom Institut für Theoretische Physik der Technischen Universität Wien an der Reihe. Sie beschäftigt sich in ihrer Arbeit mit dem Thema Theoretische Physik und Quantenmechanik und umreißt ihren Forschungsbereich folgendermaßen: „Ohne Quantenmechanik gäbe es keine Solarzellen und den DVD Player gäbe es auch nicht, weil es den Laser dazu nicht gäbe. Aus diesem Grund benötigt es die Quantenmechanik“. Berechnet werden solche Systeme anhand „hochkomplexer Berechnungen, wie wir es auf dem Supercomputer in Wien machen. Diese Rechnungen würden auf einem normalen Computer drei Jahre dauern, mit Hilfe eines Supercomputers dauern sie vielleicht 3 Tage.“

Ulrike Ritzinger
Ulrike Ritzinger erklärt näheres zu Dynamic Transportation Systems

 

Ulrike Ritzinger berichtete in der Eingangsrunde über ihren Forschungsbereich Dynamic Transportation Systems wo es um Tourenplanung und der Optimierung von Krankentransporten in Wien geht. „Es gibt sehr viel Optimierungspotential und es kommen ganz neuen Technologien dazu wie GPS und Datenkommunikation“. Als Forschungsgegenstand hatte Frau Ritzinger ein Smartphone inklusive entwickeltem App zum Thema Kontainermanagement mitgebracht: „Das wird in großen Häfen gebraucht, wie eben die Optimierung und Logistik dahinter ausschaut.“

 

 

 

Rainhard Findling
Rainhard Findling führt die mitgebrachte Hardware vor

 

Am Tisch Nummer 5 präsentierte Rainhard Dieter Findling seine Arbeit. Herr Findling arbeitet am Josef-Ressel-Zentrum an „User-friendly Secure Mobile Enviroments“ und beschreibt sein Forschungsfeld als „…eine Mischung aus allgegenwärtigen Computern, sehr kleinen unsichtbaren Computern, ein bisschen Sicherheit, ein bisschen Smartphone, ein bisschen Apps.“ Als Forschungsgegenstand nahm der Jungforscher Hardware mit, die verdeutlichte was an der FH OÖ am Campus Hagenberg, dem Silikon Valley Österreichs, alles gemacht werden kann.

 

 

Alexandra Graf
Bioinformatik und Bioengineering sind Themen bei Alexandra Graf

 

Alexandra Graf hat Bioinformatik studiert und ist nun am FH Campus Wien tätig. Auf die Frage, wie sie Bioinformatik bzw. Bioengineering in drei Sätzen erklären würde, antwortet Frau Graf: „…im Prinzip ist es so dass wir biologische Daten bekommen und diese biologische Daten analysieren. Das heißt wir arbeiten sehr viel mit DNA Sequenzen und Protein Sequenzen. Das heißt, es werden Daten von der ganzen Zelle erzeugt und wir versuchen Muster in diesen Daten zu finden die nützlich sind für die Biologen.“

 

 

 

Nach der Vorstellung der Forscherinnen und Forscher leitete der Gong die erste Dating-Runde ein. In eineinhalb Stunden hatten die Jugendlichen die Gelegenheit, spannende Forschungsinhalte zu diskutieren und die beruflichen Werdegänge der ForscherInnen kennenzulernen.

Am Pausentisch konnten sich die SchülerInnen über die FTI Praktikabörse (www.praktikaboerse.com) für Schülerinnen und Schüler informieren, wo es ab Februar 2014 spannende bezahlte und betreute Praktika in Forschung, Technologie, Innovation gibt. Mittels iPad konnten sich die SchülerInnen Videos zum fti…Talente Video Contest auf unserem youtube-Channel (http://bit.ly/18ITxeJ) ansehen, um einen näheren Einblick zu bekommen, was einige SchülerInnen im Vorjahr in ihrem Praktikum so gemacht haben.

Nach sechs spannenden Runden wurde ein Stimmungsbild erhoben, Lieblingstische eruiert und Schülerinnen und Schüler nach kurzen Feedbacks gefragt. Viele hatten mehrere Lieblingstische und das Interessensgebiet bewegte sich von Supercomputern zu unsichtbaren Computern, von der Landschaftsplanung über Bioengineering und Routenplanung bis hin zur Luft- und Raumfahrt.

Antworten waren etwa:

  • „Also ich habe erfahren, dass Landschaftsplanung wichtig ist, was alles dazugehört, dass man sich eben auch die unterschiedliche Bedürfnisse der Geschlechter anschaut, dass dies keine unwichtige Rolle spielt. Und ja das war mir auch neu.“
  • „Ich interessiere mich für Quantenmechanik also diese Vorgänge sind sehr faszinierend: Überlichtgeschwindigkeit ob das möglich ist oder nicht, ich tippe mal auf nicht, aber schauen wir mal was die Technik so bringt!“
  • „Landschaftsplanung… die Dame hat das sehr interessant erzählt.“
  • „Ich fand das mit den Satelliten sehr interessant – die Antriebsverbesserung.“
  • „Quantenphysik dieses Thema hat mich schon früher interessiert und werde ich wahrscheinlich auch studieren.“

Ob ein teilnehmender Schüler erneut ein fti…remixed Speeddating machen würde beantwortete er mit „Ja natürlich – es war sehr informativ, ich muss ja bald mein Studium aussuchen, also vielleicht werde ich mich mit einem dieser Bereiche mehr auseinandersetzen.“

 

Frau Bernert informiert über die FTI-Praktikabörse
Frau Bernert informiert über die FTI-Praktikabörse

Zum Abschluss des Speeddatings kamen nochmals alle Forscher und ForscherInnen zu Wort. Carsten Scharlemann meinte etwa, dass sehr gute Fragen gestellt wurden, auch von Leuten die ihre Interessen in der Medizin oder in Jura verorten. Bei Frau Martina Jauschneg wurde unter anderem auch über Arbeitsmöglichkeiten und Fördermöglichkeiten gesprochen aber auch darüber wie es als Frau in der Forschung ist. Frau Iva Hunger Brezinova meinte: Also mich hat es sehr überrascht, dass viele Schülerinnen und Schüler sehr fundierte Antworten zur Quantenmechanik geben konnten. Ich war auch sehr erfreut zu hören, dass sich viele insbesondere für die Physik interessieren.“

Es waren auch einige Fragen zu den spezifischen Ausbildungswegen dabei. Frau Alexandra Graf berichtete von „… vielen Themenbezogene Fragen und teilweise auch Fragen über meine Vorbildung, um dort hinzukommen wo ich jetzt bin.“ Viele der Schülerinnen und Schüler befinden sich nach wie vor auf der Suche nach „Ihrem“ Themenbereich für die Zukunft. Auch so manche Forscherin oder Forscher entschied sich erst im Laufe der Zeit für einen Studienzweig wie etwa Ulrike Ritzinger: „…ich habe mich erst nach der Matura entschieden.“ Rainhard Findling etwa hat sich selbst in den SchülerInnen gesehen: „Wenn man Interesse hat an dem was am Tisch gelegen ist dann ist man genauso wie ich früher war. Da hätte ich sofort hingehen und probieren wollen.“

SchülerInnen hören aufmerksam zu
SchülerInnen hören aufmerksam zu

Ein schönes Schlussstatement kam von einem der SchülerInnen auf die Frage was es bringt an einem fti…remixed Speeddating teilzunehmen: „Also ich würde darauf antworten: Bist du dir schon sicher was du studieren willst? Wenn nicht geh hin und wenn schon geh trotzdem hin. Es ist einfach nett Gespräche zu führen mit Leuten, die das wirklich gemacht haben. Allerdings ist die Zeit relativ knapp, doch sehr informativ!“

Die SchülerInnen konnten sich beim Speeddating bei der Yo!tech ein Bild davon machen, dass ForscherInnen kreative Köpfe sind; die an innovativen Ideen arbeiten. Präzis von einer der anwesenden ForscherInnen während des Speeddatings auf den Punkt gebracht: „Wir gestalten die Zukunft!“

Weitere Fotos: http://bit.ly/1cQApRH


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