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BeSt of Science: Bericht zum Speeddating Nr. 2 in Klagenfurt

Unter dem Motto „BeSt of Science“ fand am 30. November 2012 im Rahmen der BeSt-Klagenfurt ein fti…remixed-Speeddating zu Forschungs-, Technologie- und Innovationsthemen statt. Schülerinnen und Schüler des Ingeborg Bachmann-Gymnasiums hatten die Gelegenheit sechs Forscherinnen und Forschern ein Loch in den Bauch zu fragen.

Den Fragen der SchülerInnen stellten sich:

Prof. (FH) Mag. Dr. Harald Hundsberger, Studiengangsleiter Medizinische und Pharmazeutische Biotechnologie, FH Krems
Christian Robin, Msc, Mitarbeiter der Firma augmensys
Drin Rosemarie Velik, Mitarbeiterin bei CTR – Carinthian Tech Research
Drin Edith Zikulnig-Rusch, Area Managerin – COMET (Competence Centres for Excellent Technologies), Firma Wood K plus
DIin Claudia Piechl, M.Sc., Senior Engineer im Bereich Product Development der Firma Infineon
Professor DI Dr.techn. Wilfried Elmenreich, Senior Researcher Lakeside Labs, Uni Klagenfurt

Nach einleitenden Worten von Christa Bernert vom Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie (BMVIT) zum Projekt fti…remixed erklärten Wolfgang Gerlich und Kirsten Förster vom Büro PlanSinn den Ablauf des Speeddatings.

In einer ersten Runde stellten die ForscherInnen sich und ihren Arbeitsbereich anhand eines symbolischen Gegenstandes kurz vor:

Wilfried Elmenreich ist Professor für Complex Systems Engineering an der Universität Passau. Wie der Name schon sagt, handelt es sich dabei um äußerst komplexe Themen, die Herr Elmenreich gerne versuchen wird den Jugendlichen zu erklären. Ein anderer Aspekt, in den er Einblick geben kann, sind die unterschiedlichen Phasen einer universitären Karriere.

Von der FH Krems ist Harald Hundsberger mit dabei. Er ist Leiter des Departments für Biotechnologie und beschäftigt sich mit biomedizinischer Forschung: „Von der Entwicklung eines Medikamentes bis zum Patienten – wir gleichen da alle Stufen ab.“

Claudia Piechl von der Firma Infineon hat einen spannenden Gegenstand mitgebracht: „Das ist ein Wafer, der unter anderem am Villacher Standort von Infineon produziert wird. Der Wafer ist das Grundmaterial für die Halbleiter und Mikrochips, die wir herstellen und auch entwickeln. Ich arbeite im Entwicklungszentrum für Automotive Produkte. Wir bauen und entwerfen Chips, die im Auto eingesetzt werden zB für Airbag, Fensterheber.“ Wafer sind ganz sensible Teile und in den Räumen, in denen sie hergestellt werden gilt eine 100fach höhere Reinheitsklasse als in Operationssälen.

Einblick in die Welt der Augmented Reality gibt Christian Robin von der Firma augmensys: „Augmented Reality ist nichts anderes, wie die Realität mit Informationen oder 3d-Ojekten zu erweitern. Mit Geräten wie Smartphones, Tablets kann man das schon machen. In Zukunft soll das auch mit Brillen möglich sein. Vielleicht kennt jemand den Film Terminator I, in dem Arnold Schwarzenegger durch die Gegend geht und Informationen eingeblendet bekommt – er schaut zB auf ein Motorrad und sieht Bautyp, Baujahr 1972, 34 PS. Was da dahinter steckt und wie so etwas entwickelt wird, will ich euch heute näher bringen.“

Vom Kompetenzzentrum Holz – einer außeruniversitären Forschungseinrichtung – stellt Edith Zikulnig-Rusch heute ganz spezielle Zusammenhänge vor: „Ich habe einen Stofffetzen mit einer Nähnadel, eine Eprouvette – stellvertretend für die Chemie – und ein Stück Holz mitgebracht. Wenn ihr euch nun fragt, was das alles miteinander zu tun hat, dann erkläre ich euch das gerne!“.

Rosemarie Velik arbeitet beim CTR Villach, einem außeruniversitären Forschungszentrum: „Wir forschen zu dem Überbegriff „Intelligente Sensortechnologie“. Stellvertretend für die vielen Forschungsprojekte die wir bearbeiten habe ich heute Solarspielzeug mitgebracht, wie zB Solargrillen, Solarautos. Wir werden das später in Betrieb nehmen und schauen was passiert.“

Diese Vorstellungsrunde weckte die Neugier der Jugendlichen und dann gings auch schon los. Der erste Gong erklang und die Jugendlichen hatten zehn Minuten Zeit mit der Forscherin bzw. dem Forscher an ihrem Tisch in Dialog zu treten. Beim nächsten Gong wurde gewechselt und in einer intensiven Stunde hatten die Jugendlichen Gelegenheit sich mit jeder Forscherin und jedem Forscher auszutauschen.

Zum Abschluss berichteten Jugendliche und ForscherInnen über ihre Highlights des Speeddatings:

Das Resümee von Harald Hundsberger: „Unter diesem zeitlichen Druck der hier aufgebaut wird, wird wirklich das Maximum herausgeholt. Ich war am Anfang ehrlich gesagt ein bisschen skeptisch. Aber dieses Modell funktioniert wirklich gut – man beschränkt sich auf das Wesentliche und die von den SchülerInnen gestellten Fragen wurden wirklich gezielt gestellt und es hat sich ein sehr sehr gutes Gespräch in allen Gruppen entwickelt.“

Auch für die SchülerInnen hat das Dialogformat gut funktioniert: „Es hat mir gut gefallen. Es war sehr interessant die verschiedenen Berufe kennenzulernen. Besonders beeindruckt hat mich das Thema der Biomedizin – wie man Medizin gegen Krebs entwickeln kann.“, so ein Schüler des Ingeborg Bachmann-Gymnasiums.

Speedig war es, das Speeddating berichtet Wilfried Elmenreich: „Die Fragen sind sehr kompakt gestellt worden. Wir waren sehr schnell und haben eine hohe Datenrate erreicht. Aber dennoch war es so, dass immer noch mehr Fragen da gewesen wären. Ich finde es echt toll, welch hohes Interesse hier von den TeilnehmerInnen aufgebracht wurde.“

Für Claudia Piechl wurde während des Speeddatings deutlich, wie komplex ihr Tätigkeitsbereich ist: „Der Ablauf ist so komplex, das ist mir beim Erklären so richtig bewusst geworden. Ich musste in der kurzen Zeit echt Teile auslassen.“

Edith Zikulnig-Rusch hat besonders überrascht, dass viele der Jugendlichen schon sehr konkrete Vorstellungen haben in Sachen Berufsperspektiven.

Aber für manche bot das Speeddating auch neue Orientierung: „Mir haben einige Tische sehr gut gefallen. Aber für meine eigene Berufswahl interessiert mich vor allem der Bereich Elektrotechnik und Sensortechnologie.“

Abschließend das BastlerInnen-Resümee zum heutigen Speeddating: „Die Biomedizin hat mich sehr angesprochen und auch das Thema Holz. Da schlägt mein Bastlerherz höher. Es waren interessante Infos dabei, wie man was beschichtet. War echt stark gemacht das Ganze!“

In diesem Sinne freuen wir uns schon auf den nächsten Dialog von Jugendlichen und ForscherInnen beim fti…remixed-Speeddating.


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