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Lakeside Speeddates: ein Bericht

Donnerstag, 29.11.2012. 14:30 Uhr. Lakeside Science & Technology Park. Klagenfurt. Der Gong erklingt. Es ist Zeit für ein neues fti…remixed Speeddating! 30 Schüler und Schülerinnen der HTL Mössingerstraße sind gekommen um in rasanten Speeddates mit 5 ForscherInnen einen kurzen aber intensiven Einblick in die Welt von Forschung, Technologie und Innovation zu gewinnen. Den Fragen der SchülerInnen stellten sich:

Drin. Melanie Tomintz, Wiss. Mitarbeiterin am Studiengang Geoinformation und Umwelttechnologien, Bereich Engineering & IT, FH Kärnten
Mag.a Jasmin Globotschnig, Mitarbeiterin der Firma Augmensys
DI Herfried Lammer, Area Manager Kompetenzzentrum Holz, Firma Wood K plus
Drin Oana Mitrea, Mitarbeiterin am Institute of Smart System Technologies, Universität Klagenfurt
Drin Rosemarie Velik, Mitarbeiterin der Firma CTR – Carinthian Tech Research

Nach einer kurzen Begrüßung durch Wolfgang Gerlich und Kirsten Förster vom Büro PlanSinn sowie einigen einleitenden Worten von Christa Bernert vom Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie stellten die anwesenden ForscherInnen sich und ihr Thema blitzlichtartig vor – Neugier wecken auf die folgenden Speeddates…

Melanie Tomintz von der FH Kärnten wies zu Beginn darauf hin, dass heute sehr viele Entscheidungen auf Rauminformationen beruhen und deshalb natürlich auch zu Geoinformationssystemen (GIS) geforscht wird. „GIS beschäftigt sich mit der Erfassung von räumlichen Daten (z.B. Satellitenbilder und GPS) sowie deren Analyse und Visualisierung. Ein Schwerpunkt dabei ist die Aufbereitung der Informationen für mobile Systeme, wie etwa Smartphones und Tablets.“

Kurz und knapp stellte Oana Mitrea von der Universität Klagenfurt ihren Forschungsbereich vor. „Verkehrsinformatik verbindet die räumlich-reale Mobilität, also unsere Fortbewegung von A nach B mit Informationen zu unserer Mobilität im Netz.“ Was sich dahinter genau verbirgt erfuhren die SchülerInnen an ihrem Tisch.

Jasmin Globotschnig von der Firma Augmensys beschäftigt sich bei ihrer Arbeit mit dem hochaktuellen Thema Augmented Reality. „Augmented Reality bedeutet ‚erweiterte Realität’. Dabei wird die Realität, die uns gerade umgibt mit Smartphone oder Tabletcomputer erfasst und mit entsprechenden Zusatzinformationen aufbereitet auf dem Bildschirm angezeigt.“ Wow, nicht schlecht!

Mit einem sehr spannenden und wichtigen Thema beschäftigt sich Herfried Lammer vom Kompetenzzentrum Holz. „Nachhaltigkeit betrifft auch die Produktion von Rohstoffen zur Herstellung von Kleidung. Der Anbau von Baumwolle ist für ca. 80% des weltweiten Pestizideinsatzes verantwortlich und erfolgt zudem in Ländern mit knappen Wasserressourcen. Dabei ist es möglich aus heimischen Buchen eine alternative Faser namens Viskose zu gewinnen und so die Produktion von Kleidern weitaus umweltfreundlicher und nachhaltiger zu gestalten. Mit der dafür notwendigen Forschung beschäftigt sich das Kompetenzzentrum.“

Rosemarie Velik schließlich war mit dem Thema Smart Energy vertreten. “Wir beschäftigen uns mit der möglichst effizienten Erzeugung, Speicherung und Verteilung von Energie.” Ihre mitgebrachten Solar-Käfer weckten sofort das Interesse bei den SchülerInnen.

Nach dieser kurzen Vorstellungsrunde erklang der erste Gong-Schlag und weil die Zeit recht knapp bemessen war, wurde auch gleich ohne große Umschweife intensiv losdiskutiert. In den folgenden fünf Runden wurden den ForscherInnen mittelgroße Löcher zu ihren Themen und Berufswegen in den Bauch gefragt aber auch Forschungsprobleme analysiert und diskutiert. Ihre Eindrücke sammelten die TeilnehmerInnen im Anschluss an die Speeddates:

Melanie Tomintz war beispielsweise positiv davon überrascht, wieviel die SchülerInnen schon über das Thema GIS wussten: „Viele haben schon Erfahrung mit GeoCaching und bringen daraus einiges an Vorwissen zu Geoinformationssystemen im Allgemeinen mit.“

Die selbe Erfahrung machte auch Jasmin Globotschnig. Für sie war es trotz der Anstrengung, die mit fünft intensiven Speeddatingrunden verbunden ist, auch ein guter Lernprozess. „In der täglichen Arbeit in seinem eigenen Spezialgebiet verliert man schnell die Fähigkeit, dieses auch allgemeinverständlich zu erklären. Bei den Speeddates hatte ich dazu jetzt eine gute Übung.“

Dass es gelungen war, die Themen für die SchülerInnen nicht nur verständlich zu erklären sondern sie auch richtig zu begeistern, wurde vor allem deutlich als manche Jugendliche schon damit begannen, verschiedene Forschungsfelder zusammen zu denken: „Interessant wäre es“, so ein Schüler, „wenn man die Erkenntnisse aus der Forschung zu Geoinformationssystemen mit der Augmented Reality Technologie verbinden würde. Damit könnte man bestimmt coole Sachen machen!“

Neben dem Erklären der eigenen Forschungsarbeit oder der Skizzierung des eigenen Berufsweges war manchmal auch noch Zeit die Themen zu vertiefen und Probleme zu diskutieren. Rosemarie Velik berichtete etwa: „An meinem Tisch wurde auch darüber gesprochen, welche Schwierigkeiten mit der völligen Umstellung auf alternative Energien verbunden sind und wie man diese lösen könnte.“

Für ForscherInnen wie SchülerInnnen war das Speeddating im Lakeside Science & Technology Park somit eine gute Möglichkeit in Dialog zu treten, voneinander zu lernen, Eindrücke zu gewinnen und eine Erfahrung mehr in die Schule, ins Labor, in ihren Alltag mitzunehmen. Wir sehen uns beim nächsten fti…remixed Speeddating!


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