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Science Slammer auf der BeST Klagenfurt

Die TeilnehmerInnen beim Science Slam auf der BeST KlagenfurtBei der BeST Messe für Studium, Beruf und Ausbildung in Klagenfurt habe ich mir den Wettbewerb “Science Slam” angesehen. Das Ziel: JungforscherInnen sollen uns Publikum innerhalb kurzer Zeit (nicht mehr als 6 Minuten) erklären, was sie genau arbeiten. Bei der BeST Klagenfurt wurde das Konzept leicht abgewandelt und es traten 5 StudentInnen auf die Bühne, die sich vorab für den Science Slam bewerben mussten. Ihre Aufgabe war klar: Sie mussten uns überzeugen, warum sie ihre Studienrichtung gewählt haben und was sie im Studium so machen.

Das liebe Publikum hatte nach der Präsentation die Qual der Wahl: unter den 5 KandidatInnen musste eine Siegerin oder ein Sieger gewählt werden, der sich und seine Studienrichtung am überzeugendsten präsentierte.

Wählen konnte man seinen Favorit mittels eines Bierdeckels, den man am Ende der letzten Präsentation in dem dazugehörigen Korb werfen musste. Der Siegerkandidat der die meisten Bierdeckel für sich entscheiden konnte, erhielt einen Tablet PC, aus dem Gewinnerkorb wurde dann ebenfalls eine Gewinnerin gezogen, die einen Amazon Gutschein im Wert von € 50,00 erhielt.

 

Arno präsentiert seine Studienrichtung beim Science Slam bei der BeST in Klagenfurt

Zugegeben, der Termin dieses Wettbewerbes war mit 10.00 Uhr relativ früh und zu Beginn des Wettbewerbes war die Zuhörerschaft noch mäßig. Aber das ist eh immer so bei Bühnenevents auf Messen: Je länger der Wettbewerb lief, desto größer wurde die Zuhörerschaft.
Interessant war auch, dass gleich vier StudentInnen von der FH Joanneum kamen und sich und ihre unterschiedlichsten Studienrichtungen präsentierten.

Student Arno kam als einziger von der Alpen Adria Universität Klagenfurt und hat sich relativ spät für den Wettbewerb beworben (und dann auch gleich gewonnen).

Aber nun zu den Präsentationen:

Mo – Industrial Management/Industriewirtschaft (FH Joanneum)

Zugegeben: der erste hat´s immer am schwersten.

Mo studiert an der FH Joanneum Industrial Management, kommt ursprünglich aus Kairo ist dann von Wien, wo er an die HTL gegangen ist, nach Kapfenberg übersiedelt. Bei seiner interdisziplinären Studienrichtung beschäftigt man sich viel mit den Themen Technik und Wirtschaft und es ist ein international ausgerichtetes Studium. Neben Englisch lernt man eine zweite Fremdsprache. Mo hat zum Beispiel ein Auslandssemester in Spanien gemacht.

So beschäftigt man sich z.B. mit der Thema “Logistik”, wie man möglichst effizient Waren von A nach B bringen kann. Man lernt z.B. in diesem Bereich was ERP Systeme sind und was sie können müssen.
Es gibt tolle Praktikamöglichkeiten, so hat Mo in Shanghai ein Praktikum bei einer deutschen Firma gemacht und spannende Erfahrungen sammeln dürfen. Shanghai ist viel technologieintensiver als bei uns in Österreich. Mo rät, die Chancen wahren, nach China zu gehen.

Bei einem FH-Studium ist vieles wie die Administration, vororganisiert. Auch ein Vorteil, da man sich da nur mehr auf das Wesentlichste im Studium konzentrieren muss. Ein Drittel der Vorträge werden in englischer Sprache vorgetragen, 2/3 in deutscher Sprache.
Viele namhafte ExpertInnen unterrichten an der FH.
Ohne technik findet Mo. ist es heutzutage kaum mehr möglich, Karriere zu machen, es ist daher das technische Know-how wesentlich.

Mit Abschluss des Studiums Industrial Management gibt es viele Bereiche, in denen man gefragt ist: Logistik, Projektmanagement, Controlling, Produktion, Einkauf, Marketing SpezialistIn in vielen anderen technisch-wirtschaftlichen Berufen und in (fast) allen Branchen.

Zino studiert Aviation (FH Joanneum)

Zino erzählt über seine Studienrichtung beim Science slam

Was mir bei Zino so gefallen hat, war seine Faszination mit der er sprach, warum er sich für dieses Studium entschieden hat. Sino ist seit der Volksschule total von der Luftfahrt begeistert, das Segelfliegen und das Fallschirmnspringen haben es ihm total angetan. Er wollte immer schon die Technik hinter dem Fliegen verstehen und besser kennen lernen, dass er jetzt durch sein Studium seine Leidenschaften nachgehen kann. Sino kommt ursprünglich aus Persien und hatte durch sein Aussehen immer wieder Probleme mit Sicherheitsschecks auf Flughäfen. Perser und Luftfahrt studieren und vielleicht 3-Tages-Bart, da wird man von der Security gleich eingehender geprüft als so mancher andere Fluggast.

Vorteil seines Studiums: Im Studium Aviation werden die An- und Abflüge von Flugzeugen genau analysiert es stehen auch Luftfahrtvideos zur Verfügung. Die Pausen in den Lehrveranstaltungen richten sich auch nach den An- und Abflügen beim Flughafen Graz.
Zino wird seinen Master fertig machen und sieht sich in 5 Jahren im Ausland. Am liebsten wäre ihm Boeing in Seattle.

Michael (EVU Management FH Joanneum)


Michael studiert Energie, Verkehr-und umweltmanagement an der FH Joanneum. Michael hat zu Beginn seiner Präsentation im Publikum gefragt, was es unter Energie versteht: Strom, Wasser. Es gibt viele Definitionen von Energie.Energie brauche ich aber auch, wenn ich erst um 5 Uhr früh von einer Party nach Hause komme und ich um 11.00 Uhr wieder zur Vorlesung an die FH muss. Das Problem ist nämlich auch die Energie im Verkehr.

Wenn der Verkehr schlecht gemanagt wird, gibts einen Stau, der ökonomisch nicht sinnvoll ist und vermeidbar wäre. Das Studium kombiniere Energie, Verkehrstechnik und Nachhaltigkeit mit Managementkompetenzen, d.h. wie kann der Verkehr nachhaltig gemanagt werden.
Mit Abschluss des Studiums winken vielfältige und spannende Berufe, die man ergreifen kann wie Verkehrsplaner, man kann aber auch SolarpanelberaterIn oder im LED-Projektteammanagent tätig werden.
Privat fährt Michael einen VW Polo 5 Liter, fährt aber relativ viel mit den Öffentlichen Verkehrsmitteln, in die FH fährt er mit dem Auto.

Christina (eHealth FH Joanneum)

Christina kommt aus Salzburg und erzählt zu Beginn von ihrem Problem, dass der Begriff eHealth ausserhalb der Uni und FH-Welt noch völlig unbekannt ist und das es beim Kennenlernen mit anderen Jugendlichen immer zu einem “Aha-Erlebnis” kommt.
Wenn man jemanden kennen lernen möchte, was ist wirklich wichtig, dann kommen immer das Äußere zum Vorschein.
Wichtig sind aber die inneren Werte wie Blutdruck, Blutgerinnung oder der Hämatokrit (Anm der Autorin: mit dem Hämatokrit-Wert kann der Arzt z.B. feststellen, wie es um den Wasserhaushalt des Patienten bestellt ist.). Es wäre doch toll, eine App zu haben, die es möglich macht, dass man Patienten röntgen kann und die App dann sagt: “Sie haben erhöhte Blutfettwerte, bitte gehen Sie zum Arzt!”Christina hat sich deshalb das Studium ausgewählt, da sie sich schon immer für Medizin interessiert hat.
Man lernt im Studium auch so manches über die Anatomie des Menschen.
Mädels sollten sich ein wenig für die Technik interessieren. Im Krankenhaus geht heute ohne Technik rein gar nichts mehr.Man muss aber nicht unbedingt Programmierer werden, von Vorteil wäre schon ein gewisser technischer Background ist aber nicht Bedingung.

Arno (Alpen Adria Universität Klagenfurt)

Arno studiert an der Alpen Adria Universität Klagenfurt Betriebswirtschaftslehre + Wirtschaft und Recht.

Bei seiner Präsentation erwähnt Arno als Beispiel für Betriebswirtschaft die Administration, wie ein Fußballklub aufgebaut ist. Ein fußballklub braucht Sponsoren, Spieler, Manager. Man braucht jemanden der die Steuern managen kann, dass man nicht zu viel an Steuern bezahlt. Die Bilanz muss wieder von einem Wirtschaftsprüfer geprüft werden. Er komme aus dem Lavanttal und da gäbe es jetzt auch einen Fußballklub, der in der Österreichischen Fußballliga seit heuer auch dabei ist.
auf der Uni studieren sehr viele internationale StudentInnen. Wenn man Wirtschaft studiert, geht man die Welt hinaus, man braucht viel Hintergrundwissen, um die wirtschaftlichen Zusammenhänge gut erkennen zu können. Es gibt Möglichkeiten nach dem Studium ins Ausland zu gehen, es gibt aber auch einige große Firmen und Institutionen in Kärnten.
Das Studium bedingt auch, dass man ins Ausland kommt, hatte die Möglichkeit vor 1 1/2 Jahren nach Oklahoma (USA) zu fahren.
Klar, gibt es immer wieder Kritik unter den Studierenden, aber er verstecke seine kritischen Anmerkungen immer mit Schmäh. Und er kann natürlich auch Kritik auch einstecken können.

Insgesamt fand ich den Science Slam ganz unterhaltsam und informativ. Besonders gefallen hat mir, mit welcher Begeisterung und Elan alle 5 Kandidaten ihre Studienrichtung präsentiert haben. Das Wichtigste im Studium ist es ja: Etwas auszuwählen, was interessant und spannend ist und womit man sich über längere Zeit beschäftigen möchte. Dann hat man sicher auch keine Probleme im Studium.


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