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Von Ultraschall und Schweineherzen – Ein Praktikumsbericht von Hanna

Hanna absolvierte ihr Praktikum an der MedUni Wien

Hanna hat eine spannende und lehrreiche Zeit bei ihrem Praktikum am Zentrum für medizinische Physik und Biomed Technik an der MedUni Wien erlebt. Sie gibt uns Einblicke in neueste Ultraschalltechnologien und ihre gesammelten Erfahrungen über das menschliche Herz, welches sich, wie Hanna mittlerweile weiß, vor allem über Schweineherzen erforschen lässt.

Praktikum an der MedUni Wien

Mein Praktikumsplatz wurde an der Medizin Universität Wien angeboten. Der Tätigkeitsbereich lag im Zentrum für medizinische Physik und Biomed Technik (Center for Medical Physics and Biomedical Engineering), speziell im Ultraschalldiagnostiklabor (UltraSound Lab), Ebene 4L. Dieses befasst sich international mit der Weiterentwicklung von Ultraschallgeräten.

Grob erläutert bestand die Aufgabe darin, eine bestimmte Substanz mit richtigem Materialverhältnis von Silikon und anderen Kunststoffen herzustellen, um ein optimales Qualitätssicherungsphantom mit vermindertem technischem Aufwand für Ultraschallgeräte herzustellen.

In meiner Praktikumszeit durfte ich einige Höhepunkte miterleben. So besuchte uns einmal ein Vertreter des Technologiekonzerns Siemens. Dieser beantwortete sehr aufschlussreich die von uns gestellten Fragen. Zum Beispiel über die Geschichte und Entwicklung des Ultraschallgeräts, sowie über den Export in andere Länder, über das Unternehmen selbst, verschiedene Modelle, deren Wert und Nachhaltigkeit. Weiters wurden wir zu einer Präsentation eingeladen namens „Our Working Heart“, in welcher Forscher insgesamt 18 Herzen von Schweinen um 03:00 Uhr von Metzgern in Wien abholen mussten, an Geräte anschlossen, und so neue Ergebnisse über das menschliche Herz in bestimmten Zuständen erzielen konnten, mit vielen Videos von den reanimierten Herzen und die dabei danach ausgeführten Handgriffe unterstützt. Ich war sehr überrascht, dass ich, obwohl die Präsentation in Englisch gehalten wurde, mit Ausnahme von gewissen Fachwörtern (die ich auch im Deutschen nicht verstanden hätte) alles sehr gut verstanden habe. Englisch spielt in diesem Arbeitsbereich allgemein eine sehr große Rolle, da ständig internationale Forschergruppen anwesend waren, die wiederum jeweils aus verschiedenen Ländern kamen. Schon in der zweiten Woche konnten wir dann selbst ein kleineres Phantom erstellen, sozusagen als kleines Andenken.

Das Praktikum hat sich insofern sehr gelohnt, da es mir einen ersten Einblick in den Bereich Wissenschaft und Forschung ermöglicht hat, was sich auf jeden Fall auf meine spätere Berufswahl positiv auswirken wird. Ich habe jetzt eine genaue Vorstellung, was es bedeutet, Forschung zu betreiben.

Hier wiederholt man keine Versuche um irgendetwas zu beweisen, hier nimmt man bereits alle vorhandenen Erkenntnisse um aus diesen etwas Neues zu schaffen. Das wiederum ist meistens ebenso ein großer Leidensweg, oder wie man so schön sagt – Brotlose Kunst. So passiert es, dass man nach fünf Stunden Messarbeit einen Einstellungsfehler an den Geräten oder keinen logischen Zusammenhang der Ergebnisse erkennt und von Neuem beginnen muss. Sind die optimalen Gegebenheiten vorhanden, ist das ebenso noch lange keine Garantie auf verwendbare oder erwünschte Ergebnisse. Selten, aber unvorstellbar groß ist dann natürlich die Freude, wenn man etwas Neues erschaffen konnte.

Für mich sollte man sich vor allem dies vor Augen halten, denn es ist eine wichtige Entscheidung, ob man sein ganzen Leben lang auf diese Weise arbeiten möchte, da es wahrscheinlich nicht immer einfach sein wird.


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