Das Projekt Invent a chip wurde von verschiedenen Institutionen und Unternehmen aus wirtschaftlichen sowie forschungsorientierten Zusammenhängen ins Leben gerufen. Es soll technikbegeisterten SchülerInnen die Möglichkeit bieten, in die Welt der Chips einzutauchen und erste praktische Erfahrungen im Bereich Mikro – und Nanoelektronik zu sammeln. Teilnahmeberechtigt sind SchülerInnen aus ganz Österreich ab dem Alter von 15 Jahren.

Forschung hautnah erleben
Invent a chip funktioniert nach einem Wettbewerbsprinzip und soll die TeilnehmerInnen herausfordern, ihre ganz persönliche Chip-Idee einzureichen. Mit etwas Glück und Ausdauer wird die Idee dann in die Praxis umgesetzt – und die IdeenentwicklerInnen können live dabei sein: Mit einem Mikrocontroller, einem FPGA oder gar als echter Siliziumchip verwandeln sich die Ideen dann in reale Projekte. In Kleingruppen-Workshops werden die TeilnehmerInnen ermutigt, sich mir ihren Ideen auseinanderzusetzen und bekommen das nötige Handwerkzeug zur Umsetzung vermittelt.
Feedback von ExpertInnen
Die Technische Universität Wien (TU Wien) ist eine der vielen UnterstützerInnen des Projekts. Johann Glaser, Projektassisent am Insitut für Computertechnologie, wurde mit der Leitung des Microcontroller-Workshops beauftragt. „Ich glaube, es ist wichtig, Schüler zu fördern, die Ideen haben, die über den normalen Unterricht hinaus gehen“, erklärt er seine Motivation, beim Projekt mit zu machen. Eingeladen zur Teilnahme werden die Schulen bereits am Schuljahresanfang, Abgabe der Chipideen erfolgt dann Mitte Dezember. Eine Jury bestehend aus Uniprofessoren und Vertretern aus der Wirtschaft beurteilt entlang den Kriterin Realisierbarkeit, Einfallsreichtum und Aufbereitung der Einreichung, welche Ideen zur Weiterentwicklung in Frage kommen.

Homogene Zielgruppe?
„Dieses Jahr nehmen ca. 120 SchülerInnen teil, 33 Chipideen wurden eingesandt und 6 davon ausgewählt“, erzählt Glaser. „Klar in der Überzahl liegen natürlich technische Schulen wie HTLs.“ Ingsesamt beteiligten sich 20 Schulen aus ganz Österreich. Dies erklärt vielleicht auch die geringe Teilnehmerinnenzahl von Mädchen, die wahrscheinlich durch Kooperationen mit Initativen wie „Frauen in die Technik“ (FIT) gesteigert werden könnte.

Von der Schule auf die Uni
Beim Workshop zum Thema Microcontroller von 15. – 18. März nahmen drei junge Burschen aus Kärnten bzw. Wien teil. Gemeinsam mit Johann Glaser konnten sie die Welt der Chips genauer entdecken und in Uni-Atmosphäre neben normalen StudentInnen in den Forschungsalltag schnuppern. Es wurden über die eigenen Projekte und die von anderen diskutiert, die Funktionsweise eines Multi-Project-Waver erklärt und originelle Ideen vorgestellt. Ein Kärntner Teilnehmer kam auf die Idee seines Projekts während eines Sommerpraktikums in einem Krankenhaus, das er gemeinsam mit einem Freund absolvierte: „Wir wurden damit beauftragt, die Betten im Krankenhaus zu zählen, weil ständig welche verloren gingen. Da dacht’ ich mir, das kanns doch eigentlich nicht sein, da muss es eine leichtere Lösung geben. Und so haben wir ein elektronisches PatientInnenbett-Auffindungssystem entwickelt.“
Die Abschlussphase des Wettbewerbs wird im Herbst 2012 stattfinden. Dort werden die Projekte prämiert und die besten Ideen als Chip gefertigt. Als Preise winken ein Apple iPad, zwei FPGA Boards und zwei MCU Eval Kits.