Wissenschaftskommunikationsplattform für Jugendliche
 

Moving smarter II in Linz

Eine fti…remixed-Dialogveranstaltung zum Thema „Mobilität der Zukunft“ in Kooperation mit Ars Electronica

Am 04.September 2011 ging im Rahmen von fti…remixed eine weitere Dialogveranstaltung mit Jugendlichen und ForscherInnen über die Bühne, namens „moving smarter II“.
Innerhalb von zwei sommerlichen Nachmittagsstunden fanden im Ö1-Wissenschaftszelt am Linzer Hauptplatz viele spannende „Smart Talks“ zum Thema „Mobilität der Zukunft“ statt.
Vier ForscherInnen diskutierten mit zahlreichen Jugendlichen zwischen 12 und 25 Jahren – vor allem über die aktuellen Highlights aus dem Themenspektrum: Smart Cities, ITS/Verkehrstelematik, Radverkehr und innovative Technologieentwicklung.

Für die „Smart Talks“ stellten sich diesmal folgende ForscherInnen zur Verfügung:
DI Alexander Chloupek

Innovative Technologieentwicklung, Verkehrstelematik / ABS Consulting
Drin Susanne Fuchs

Innovations- und Technologiemarketing / Geschäftsführerin bei BRIMATECH
Bettina Mandl, MSc

Smart Cities / Dynamic Transportation Systems / Austrian Institute of Technology
FH-Prof. DI Mag. Emil Simeonov

Verkehrstelematik / Studiengangsleiter Intelligente Verkehrssysteme /FH Technikum Wien

Dialoge an Wissensstationen – Smart Talks
JedeR ForscherIn/ExpertIn stellte an seinem/ihrem Tisch eine Art Wissenspool / Talk-Station dar. Jugendliche – einzeln oder in der Gruppe – wurden eingeladen, sich je nach Interesse beliebig lang zu den ForscherInnen/ExpertInnen zu setzen und mit ihnen in einem lockeren Setting über die Mobilität der Zukunft, über das Leben und den Alltag in der Forschung zu diskutieren (smart talk).
Jugendlichen und ForscherInnen gelang es – trotz der starken Hitze – innerhalb kürzer Zeit, in einen intensiven Dialog zum Thema Mobilität einzusteigen: „Ich wusste gar nicht, dass es so Etwas wie Car-Sharing überhaupt gibt! Find ich für eine tolle Idee! Sollte man unbedingt ausbauen!“ sagt ein begeisterte Jungstudent.

DI Alexander Chloupek zeigt Jugendlichen seinen Referenzgegenstand

„Was mir besonders gefiel, ist die Kompetenz der ForscherInnen – berichtet ein Mädchen im Anschluss – es war wirklich toll, mit ihnen ein persönliches Gespräch führen zu können!“ wirft ihre Tischkollegin lächelnd ein.„Ich fand es sehr angenehm, dass ich mit ForscherInnen per Du sein hab dürfen!“
„Für mich war besonders interessant, dass den Jugendlichen die Wichtigkeit von nachhaltiger Entwicklung sehr stark bewusst ist“,
reflektiert MSc Bettina Mandl
„In der Diskussion über die Mobilität der Zukunft bzw. Städte der Zukunft wurden äußerst vielfältige Themenbereiche wie erneuerbare Energien, die Stadt der kurzen Wege, Elektromobilität, die Stadt als Lebensraum für alle Menschen, Veränderungen und Möglichkeiten durch neue Technologien angesprochen.“

Ich hab heute das erste Mal von intelligenten Verkehrssystemen gehört! Auch der Begriff „Platooning“ war mir neu“, berichtet ein junger Teilnehmer.
„Ich frage mich nur, ob man durch Technologie nicht auch ein bisschen abgestumpft wird? Ob durch die ständige Hilfestellung beim Navigieren etc. die Aufmerksamkeit, das aktive Nachdenken gedämpft wird? Eventuell könnten die Navigationssysteme auch zu Fehlentscheidungen beim Unterwegssein führen”,
äußert eine junge Teilnehmerin ihre Skepsis.
„Ich war überrascht von der Bereitwilligkeit, für umweltfreundliche Mobilität künftig durchaus auch Geld auszugeben“
berichtet im nachhinein Drin Susanne Fuchs “Ein Jugendlicher sagte mir er sei dafür, dass alle für den Ausbau öffentlicher oder umweltfreundlicher Verkehrsmittel mitzahlen. Er sei bereit, dafür zu zahlen!

„In allen Gesprächen ist herausgekommen, dass sich die Jugendlichen mehr Mitsprache in unterschiedlichen Bereichen der Planung wünschen. Zudem waren die Neugierde und die Fragen der Jugendlichen äußerst spannend für mich, woraus sich durchaus Forschungsfragen für zukünftige Projekte entwickeln können“, berichtet im Anschluss MSc Bettina Mandl
„Ein Mädchen sagte mir, sie wünsche sich eine Stadt ohne Ampeln. Sie sehe nicht ein, warum sich Menschen Maschinen im Straßenverkehr unterordnen müssen“,
erzählt Drin Susanne Fuchs

Wechselnde smart talks, immer wieder belebt durch neue BesucherInnen

Es gab wieder mal eine Menge innovativer Ideen seitens der Jugendlichen, wie zB – eine AutostopperIn-App zu entwickeln bzw. eine Applikation, die den Mitfahrwunsch an potenzielle im Umfeld fahrende MitnehmerInnen sendet oder eine Gesamtnetzkarte zu erstellen, in der alle Verkehrsmittel integriert sind.
„In einem der Gespräche entstand eine besonders gute Idee, die gerade für Reisende in fremden Städten relevant wäre: nämlich über ein App die Kosten einer geplanten Taxi-Route auch online schnell berechnen zu können
. Auf diese Weise könnten Wucherpreise, wie sie zum Teil verlangt werden, ein Riegel vorgeschoben werden. Es wäre spannend, diese Idee zum Beispiel mit jungen Studierenden weiterzuentwickeln“, zeigt sich DI Mag. Emil Simeonov im anschließenden Gespräch begeistert. „Die Jugendlichen waren sehr interessiert – einige hätte ich am liebsten gleich als Studierende nach Wien mitgenommen“, fügt Herr Simeonov lächelnd hinzu.

Von Jugendlichen notierte Diskussions-Highlights

Ein starker Trend zum e-bike- und Radfahren war im Dialog mit Jugendlichen diesmal deutlich erkennbar – auch im Zusammenhang mit Tourismus – etwa inspiriert von der bereits bestehenden Möglichkeit, die Steiermärkische Weinstraße mit w-bike entspannt befahren zu können. Ein verbessertes Management von ÖV-Stoßzeiten war thematisch ebenso im Fokus wie eine sinnvolle Integration aktueller Events in die Verkehrsplanung.


„Die Fragen der Jugendlichen waren sehr bunt und die Neugierde war groß! Jede Runde hatte einen anderen Schwerpunkt.“ berichtet DI Alexander Chloupek. „Originell fand ich die Befürchtung mancher Jugendlichen, dass sich die Verkehrssysteme von den Menschen eventuell auch emanzipieren könnten und zu selbstständig denkenden Systemen evolutionieren könnten bzw. die Menschen aus den Entscheidungsprozessen komplett ausschließen könnten“, fügt Herr Chloupek hinzu. „Interessant war auch die Frage nach der Genauigkeit der Navigationssysteme bzw. nach der Richtigkeit ihrer Hinweise. Jedenfalls – es hat wirklich viel Spaß gemacht. Wenn Sie wieder mal so eine Dialogveranstaltung organisieren – bin ich gerne dabei!“

Die Dialogveranstaltung „moving smarter II“ wurde konzipiert und koordiniert von DIin Maja-Iskra Vilotijevic und DI Johannes Posch vom Büro PlanSinn aus Wien

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