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„Meet the Science at YO!tech“ – Fti…remixed Speeddating

Wann: Mittwoch, 28. Jänner 2015, von 10.00 – 12.00 Uhr
Wo: YO!tech 2015, Naturhistorisches Museum Wien, 2. Stock, Raum 50
Projektleitung: Mag.a Christa Bernert, Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie (BMVIT)
Konzept und Moderation: Teresa Morandini und Irmgard Hitthaler

fti...remixed Speeddating auf der YO!tech

Sechs Forscherinnen und Forscher nahmen sich die Zeit über 40 Jugendlichen ihr Forschungsfeld näher zu erklären. Beim fti…remixed Speeddating auf der „YO!tech – Lust auf Technik“ für OberstufenschülerInnen waren dieses Mal Schülerinnen und Schüler des Bundes- und Bundesrealgymnasiums Billrothstraße sowie St. Pölten dabei.

Die geladenen Jugendlichen im Alter von 16 und 17 Jahren hatten die Möglichkeit in folgende Forschungsbereiche einzutauchen: Astronomie, App-Entwicklung, Informatik, Bodenforschung, Soft- und Hardwarentwicklung sowie Verkehrsplanung.

Forscherinnen und Forscher beim Speeddating auf der YO!tech

Anna Wawra studierte an der Universität für Bodenkultur in Wien „Umwelt- und Bioressourcenmanagement“, bevor sie ein internationales Masterstudium in „Natural Ressources Management and Ecological Engineering“ absolvierte. Heute ist sie am Austrian Institute of Technology tätig und arbeitet in Tulln (NÖ). Dort beschäftigt sie sich mit dem Thema Bodenforschung. Genau genommen beforscht Frau Wawra, wie kontaminierte Böden mit Hilfe von Bodenzusätzen und Pflanzen saniert werden können. Bei der kurzen Vorstellungsrunde erfuhren die Jugendlichen bereits, dass Böden vielfach durch Schwermetalle kontaminiert sind. Frau Wawra beschäftigt sich mit diesen Auswirkungen. Sie versucht durch Forschungsexperimente Lösungen zu finden, um Böden fruchtbarer zu machen.

Anna Wawra erklärt die Rhizobox

Als Forschungsgegenstand hatte Anna Wawra eine Rhizobox mitgebracht. Es handelt sich dabei um einen durchsichtigen, mit Erde gefüllten Behälter, der es ermöglicht das Pflanzenwachstum genau zu beobachten und zu untersuchen.

 

Bei Ralf Schlatterbeck ging es um das Thema Hard- und Software im Open Source Bereich. Er selbst hat an der Technischen Universität in Wien und in Berlin Informatik studiert. Heute unterrichtet er unter anderem an mehreren Fachhochschulen in Wien und ist Gründer von Open Source Consulting. Dabei handelt es sich um ein Unternehmen, das Beratung, Software Engineering und IT Dienstleistungen im Open Source Bereich anbietet. Zudem ist Herr Schlatterbeck Mitglied des Forschungsvereins „IoT Austria – The Austrian Internet of Things Network”. Dieser Verein ist wiederum Träger von IoT Vienna – The Internet of Things Group of Vienna”.

Zum Speeddating hat Herr Schlatterbeck eine spezielle Hardware mitgebracht. Verbunden mit einer LED-Lichterkette ermöglichte die Hardware eine farbliche Steuerung der Lichterkette (embedded system).

 

Astronomie war das Thema am Tisch von Frau Theresa Rank-Lüftinger. Sie hat in Wien Astronomie studiert und ist heute Forscherin und Lektorin am gleichnamigen Institut der Universität Wien.

Bei Theresa Rank-Lüftinger  stand das Thema Astronomie im Mittelpunkt
Bei Theresa Rank-Lüftinger stand das Thema Astronomie im Mittelpunkt

Zahlreiche Forschungs- und Beobachtungsaufenthalte brachten sie unter anderem nach Australien, Frankreich, Chile und Schweden. Beispielsweise zur Europäischen Südsternwarte nach Chile (European Southern Observatory – ESO). Dort befinden sich die größten und besten Teleskope der Welt. In der kurzen Vorstellungsrunde erfuhren die SchülerInnen bereits, dass Frau Rank-Lüftinger sich mit Sonnensystemen, Magnetfeldern von Sternen und ihrem Einfluss auf Planetenoberflächen beschäftigt.

Als Forschungsgegenstand hatte Frau Rank-Lüftinger ein Model des Weltraumteleskops COROT „COnvection, ROtation and planetary Transits“ mitgebracht. Es handelt sich dabei um ein von der französischen Raumfahrtbehörde betriebenes Weltraumteleskop.

Mit den Themen Straßen, Verkehr, Verkehrsströme sind die Schülerinnen und Schüler tagtäglich konfrontiert. Um dieses Thema ging es am Tisch von Oliver Roider.

Er hat Kulturtechnik und Wasserwirtschaft studiert und im Anschluss sein Doktorat im Bereich Verkehrswesen gemacht. Jetzt ist er im Bereich Straßenplanung und Verkehrswirtschaft an der Universität für Bodenkultur Wien (Boku) als Forscher und Entwickler tätig.

Spannende Gespräche mit Oliver Roider
Spannende Gespräche mit Oliver Roider

Als Forschungsgegenstand hat er einen GPS-Tracker und eine Landkarte mitgebracht. Kombiniert finden diese beiden Gegenstände häufigen Einsatz in Herrn Roiders Forschung. Mittels GPS Signale werden Daten wie Standort und Mobiliitätsströme auf einer Karte festgehalten und sind somit nachvollziehbar.

 

Lukas Tiefenböck ist ein innovativer App-Entwickler. Bereits während seiner Schulzeit an der IT-HTL in Ybbs gründete er gemeinsam mit Kollegen die Firma: IT-for your needs“ . Von welcher er heute Geschäftsführer ist. Derzeit studiert er an der IMC Fachhochschule Krems (Internationales Management Center) „Unternehmensführung und E-Business Management“ und entwickelt fortlaufend neue Apps.

App-Entwickler Lukas Tiefenböck
App-Entwickler Lukas Tiefenböck

Als Forschungsgegenstand hat er sein Smartphone mitgebracht. Anhand dessen informierte er die Jugendlichen über sein neues App-Projekt: „Everest“. Hinter „Everest“ steht die Entwicklung eines „mobilen Kleiderkastens“. Mit dieser App sollen Klamotten nicht mehr im Kleiderkasten verstauben, sondern griffbereit mit anderen Kleidern kombiniert werden können.

 

Last but not least konnten wir Lara Katharina Spendier beim fti…remixed Speeddating begrüßen. Die Jugendlichen erfuhren, dass Frau Spendier nach ihrem HTL-Abschluss mehrere Studien abgeschlossen hat. Darunter Software und Information Engineering sowie Computational Intelligence an der Technischen Universität Wien (TU). Derzeit macht sie ihr Doktorat mit den Schwerpunkten Informatik, Mathematik, Logik und Beweistheorie.

Logik und Beweistheorie  wurde diskutiert bei Lara Katharina Spendier
Logik und Beweistheorie wurde diskutiert bei Lara Katharina Spendier

Aktuell ist Frau Spendier in der Privatwirtschaft tätig. Sie betont in diesem Zusammenhang, dass Forschung auch außerhalb des universitären Betriebs hohe Relevanz hat.

Als Forschungsgegenstand hat sie ein Rätselbuch (Sudoku) mitgenommen, denn was sie macht ist „eigentlich wie Rätsel lösen“.

 

Mit dem ersten Gong starteten die Speeddates. Eine Stunde lang tauschten sich die Jugendlichen mit den Forscherinnen und Forschern aus. Was dabei besprochen wurde, wollten wir genau wissen und befragen alle TeilnehmerInnen zu ihren Erfahrungen.

fti...remixed Speeddating auf der YO!tech
fti…remixed Speeddating auf der YO!tech

So erfuhren wir, dass sich die teilnehmenden Schülerinnen und Schüler sehr für Umweltschutz interessieren. Viele unterschiedliche Fragen zu diesem Thema wurden am Tisch von Frau Wawra gestellt. Gemeinsam wurde diskutiert, welche Schadstoffe (z.B. Schwermetalle) in Böden vorzufinden sind und wie es gelingt Böden wieder fruchtbarer zu machen. Schülerinnen und Schüler mit einer Begeisterung für Biologie waren vom Thema Bodenforschung besonders angetan.

Wie eine App entwickelt werden kann und was sich hinter der „Everest-App“ verbirgt, erfuhren die Jugendlichen bei Lukas Tiefenböck. Gerade bei Herrn Tiefenböck wurde den SchülerInnen verdeutlicht, dass Forschung und Unternehmertum auch für Menschen im jungen Alter ein Thema ist.

Einige SchülerInnen wissen bereits, welche Fachrichtung sie später einmal einschlagen werden. Genannt wurden: Informatik, Pharmazie, Medizin, der Bereich Krankenpflege und vieles mehr. Auch die Forscherinnen und Forscher standen einmal vor dieser Entscheidung. Herr Schlatterbeck war beispielsweise schon mit 17 Jahren vom Bereich Informatik fasziniert und wusste, dass er Informatik studieren würde.

Der Forschungsgegenstand von Herrn Schlatterbeck lud zum Ausprobieren ein. Anhand von Reglern konnte über Funk der mitgebrachte Led-Schlauch farblich gesteuert werden.

 

Theresa Rank-Lüftinger war sehr positiv vom Vorwissen der Schülerinnen und Schüler überrascht. Gezielte Fragen zu ihrem Thema lassen vermuten, dass das Thema der Astronomie nicht nur in der Schule von Bedeutung ist.

Viele Fragen wurden bei Katharina Lara Spendier gestellt. Viele Fragen betrafen den Alltag der ForscherInnen: Wann beginnt und endet der Arbeitstag? Arbeiten die ForscherInnen im Team? Ist der Beruf familienfreundlich? Welcher Bildungsweg wurde eingeschlagen? Sind die ForscherInnen mit ihrer Berufswahl zufrieden? Dies und vieles mehr wurde in den zwei Stunden diskutiert.

Als „spannend, interessant, innovativ und lehrreich“ beschrieben die Schülerinnen und Schüler das fti…remixed Speeddating und hielten ihre Eindrücke am Pausentisch fest. Erfahrenes und Gehörtes wurde von ihnen schriftlich und gestalterisch am „Tischtuch“ verewigt.

Der Forschungsbereich Verkehrsplanung von Oliver Roider war überall im Raum präsent. Durch die Ausstellung „human footprint“, die aktuell im Naturhistorischen Museum zu sehen ist, waren wir umgeben von Luftaufnahmen, die gerade diesen Themenbereich widerspiegelten.

Die Schülerinnen und Schüler konnten teilweise gar nicht benennen, was sie am meisten beeindruckt hat. „Man habe so viel unterschiedliches erfahren, ich kann gar nicht sagen ob mir ein Tisch besonders gut gefallen hat, da sie alle spannend waren.“ Eine Schülerin sagte: „…man erfährt sehr viel Neues. Dinge die man in der Schule nicht hört, erfährt man hier.“

Selbst die LehrerInnen konnten sich kaum noch von den ForscherInnen-Tischen losreissen. Die besprochenen Inhalte waren dermaßen spannend, dass sie sich beim Fragen stellen zurückhalten mussten. Forschung und Innovation begeistert somit Alle – SchülerInnen und LehrerInnen!

Am Schluss bedankten sich die SchülerInnen mit einem großen Applaus bei den ForscherInnen und machten sich auf,
die YO!tech zu erkunden.

 

 

 


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