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Töchtertag für alle!

Die Teilnehmerinnen gestalten ein Plakat für eine Veranstaltung

Der Girlsday, in Wien besser bekannt als Töchtertag, findet seit einigen Jahren am vierten Donnerstag im April statt. Ziel dieses Tages ist es, Mädchen zwischen elf und 16 Jahren für einen Beruf zu begeistern, der abseits der meist vorgezeichneten Karriereplanung von Frauen steht. Die Teilnehmerinnen haben die Möglichkeit, einen Betrieb mit einem handwerklichen, naturwissenschaftlichen oder technischen Schwerpunkt kennenzulernen und teilweise auch selbst ihre praktischen Fähigkeiten auszutesten.

AGES – kann man das essen?

Auch die AGES, die Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit, war einer von 400 teilnehmenden Betrieben. Rund 200 Mädchen aus Wien und Niederösterreich verbrachten einen halben Tag dort und konnten in die verschiedenen Arbeitsbereiche wie Landwirtschaft, Human – und Veterinärmedizin, Analytik oder Lebensmittel reinschnuppern.

Schon bei der Begrüßung wurde durch VetreterInnen der AGES auf die Benachteiligung von Frauen im Erwerbsleben hingewiesen: In Österreich verdienen Frauen bei gleicher Arbeitsleistung bis zu einem Drittel weniger als ihre männlichen Kollegen. Die AGES versucht mit gezielter Frauenförderung gegenzusteuern, so gibt es zum Beispiel keine Termine, die nach 17 Uhr angesetzt werden, 30 Prozent der Mitglieder des Aufsichtsrates sind Frauen und 60 Prozent der 1400 MitarbeiterInnen weiblich.

Nach der Begrüßung und Vorstellung in Form eines kurzen Imagefilms wurden die Mädchen in Kleingruppen eingeteilt, mit denen sie im Laufe des Vormittags verschiedene Wissensstationen wie Eventmanagement, Bienenkunde, Strahlensicherheit oder Ernährung, besuchten.

Learning by doingDie Teilnehmerinnen gestalten ein Plakat für eine Veranstaltung

Nach kurzer Zeit wurde den Mädchen schnell klar: Die AGES ist in vielen verschiedenen Bereichen tätig, die sich gegenseitig ergänzen und trotzdem sehr spezifisch sind. In den Gruppen wurde nicht nur ein Schwerpunkt auf die Vermittlung von trockenem Theroiewissen gelegt.

Bei der Station „Eventmangement“ wurden zum Beispiel am Anfang die verschiedenen Arbeitsbereiche vorgestellt, und erklärt, dass man neue Forschungsergebnisse auch oft der Bevölkerung bekannt machen will. Nach diesem Input bekamen die Teilnehmerinnen dann die Aufgabe, ein Plakat für eine fiktive Veranstaltung zu designen. Auch wenn die Ergebnisse teilweise von der Thematik etwas abwichen (es wurde zum Beispiel eine HipHop Party im Türkenschanzpark geplant), wurde der Sinn und Zweck der Übung auf jeden Fall erfüllt: Die Mädchen bekamen einen Einblick darin, wie man eine große organisatorische Aufgabe am besten bewältigt.

Ein großes Thema bei den Jugendlichen war auch die Atom-Katrastrophe in Fukushima. Chancen und Gefahren der Atomenergie und die Auswirkungen auf die Bevölkerung wurden nicht nur bei der Station „Strahlensicherheit“ diskutiert, sondern auch in den Pausen.

Bis nächstes Jahr!

Als die Heimfahrt nahte, waren viele Mädchen trotz Müdigkeit davon überzeugt, das dies nicht ihr letzter Töchtertag gewesen ist. Mit einem Package aus dem Töchtertagsbüro der Stadt Wien ausgestattet, traten die Mädchen die Heimreise an, ein paar winkten der AGES sichtlich fröhlich noch aus ihren Bussen zum Abschied.