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Mein Forschungspraktikum in Wissenschaft und Forschung

Nun möchten wir euch jene Schülerinnen und Schüler vorstellen, die vorigen Sommer ein Forschungspraktikum in einer wissenschaftlichen Einrichtung (Wissenschaft und Forschung) absolviert haben und deren Praktikareport ausgezeichnet wurden. Den Bericht der Jugendlichen, die ihr Praktikum in einem Unternehmen gemacht haben, findet ihr im ersten Teil.

Schülerpraktika in Wissenschaft und Forschung

Melanie Dixer und Matthias Kaufmann
Organisation: Joanneum Research

 

Melanie und Matthias haben ihren Report gemeinsam verfasst.

 

Praktikumsbeschreibung:

Bei unserem Praktikum haben wir zusammen mit zwei anderen Schülern einen Kopf für den Roboter Yumi konstruiert. Dieser sollte sich ähnlich einem menschlichen Kopf bewegen können und ein Gesicht haben, das mittels eines kleinen Beamers auf eine Glasscheibe an der Vorderseite des Kopfs projiziert wird. Unsere Aufgabe war das Design des Gesichts und später verschiedener Gesichtszüge, während die Konstruktion und die Erstellung eines mathematischen Modells den anderen Praktikanten zufielen. Dabei begannen wir mit einer Recherche zu Roboterköpfen, führten dann eine Umfrage durch und erzeugten basierend darauf zwei Gesichter mit den dazugehörigen Emotionen.

Joanneum Research, Eingang Lakeside Park
Fotocredit: Bernhard Bergmann

 

Persönliche Eindrücke von Melanie:

Nachdem ich erst die 1. Klasse an der HTL besucht habe, freute ich mich sehr, als ich die Zusage für dieses Praktikum bekam. Es war eine großartige, spannende und wissensreiche Zeit. Aufgrund der breit gefächerten Themenbereiche, mit denen wir uns im Laufe unseres Praktikums befassten, konnte ich so viele verschiedene Eindrücke sammeln, sowohl Näheres zur Konstruktion als auch über mathematische Modellierung und Programmierung, die mir auch in weiterer Zukunft sowohl in der Schule als auch bei anderen Praktika weiterhelfen werden.

Persönliche Eindrücke von Matthias

Das Praktikum bei Joanneum Research war mein erstes, und so auch mein erstmaliger Einstieg in die Berufswelt. Obgleich die Arbeit nicht immer einfach war, konnte ich trotzdem äußerst interessante Erfahrungen mitnehmen und die Bereiche Robotik und künstliche Intelligenz näher kennenlernen. Der von mir gewählte Schulzweig ist in erster Linie auf das Erlernen von Sprachen ausgerichtet. Durch meine Tätigkeit an diesem Projekt erhielt ich nun aber auch Einblicke in gänzlich andere Bereiche und konnte so meinen Wissensstand erweitern.

Zum Projekt gibt es auch einen separaten Blogbeitrag von Joanneum Research


Chiara Ruzicka

Organisation: Montanuniversität Leoben, Department Metallkunde und Werkstoffprüfung

Praktikumsbeschreibung:

Ich befasste mich während meines Praktikums bei der Montanuniversität Leoben, Department Metallkunde und Werkstoffprüfung mit Titanaluminiden, einer vielversprechenden Legierung die in der Luftfahrt- und Automobilindustrie eingesetzt wird. Ich selbst halte mich sehr gerne in der Natur auf und mache mir deshalb Sorgen um den raschen Klimawandel. Umso überraschter und erfreuter war ich, als ich erfuhr, dass man mit dem Einsatz dieser Legierung zum Umweltschutz beitragen kann. Die Legierung bringt eine Reihe ausgezeichneter Eigenschaften mit sich, die eingesetzt in Flugzeugtriebwerken und Turboladern für Autos, zur Verminderung der CO2 und Stickstoffoxid-Emissionen führen können.

 

Metall

Persönliche Eindrücke:

Da ich gerne neue Fähigkeiten dazulerne, war dieses Praktikum natürlich eine besondere Chance für mich, die ich auch gerne ergriffen habe. Ich hatte ebenfalls den Eindruck, durch meine Arbeit meiner Betreuerin Katharina zu helfen, anstatt einfach nur dabei zu sein, welches ein sehr erfüllendes Gefühl war. Es gab keinen Moment, in dem ich mich den anderen Mitarbeitern nicht gleichgestellt vorkam. Es spielte keine Rolle dass ich um einiges jünger und weitaus unerfahrener war als sie, ich wurde immer mit Respekt behandelt. Vor allem freute ich mich über die Möglichkeit, meine Vorwissenschaftliche Arbeit verfassen zu können.


 

Christina Bauer

Organisation: Österreichische Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES) GmbH

Praktikumsbeschreibung:

Im August 2016 absolvierte ich ein Praktikum bei der Österreichischen Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit im Geschäftsfeld Tiergesundheit im Pathologiezentrum Ost Mödling. Der Wissensdurst, Arbeitsweisen und Abläufe in einer Institution, wie die AGES GmbH, kennenzulernen, war groß. Die zentrale Aufgabe meines einmonatigen Praktikums stellte die Durchführung eines Methodenvergleichs zweier Parasitennachweisverfahren, der Flotation und dem Direkt-Ausstrich, im Zuge eines Projekts unter der Leitung von Dr. med. vet. Zoltán Bagó dar. Das Praktikum gewährte mir einen umfassenden Einblick in die Welt der Pathologie, von der Probennahme bis hin zur Diagnose und Befunderstellung.

Parasit

Persönliche Eindrücke:

Ich erlebte ich das einmonatige Praktikum als sehr eindrucksvoll. Es war lehrreich, eine österreichweite Kontrolleinrichtung im österreichischen Gesundheitswesen und ein spezifisches Geschäftsfeld dieser Institution näher kennen zu lernen. Das gute Arbeitsklima im Pathologiezentrum Ost Mödling ermöglichte mir, mich sehr wohl und gut eingebunden zu fühlen. Innerhalb meines Praktikums bei der AGES wurden mir auch verantwortungsvolle Aufgaben übertragen und – meiner bisherigen Praktikumserfahrung nach – weitaus mehr ermöglicht als einem/einer FerialpraktikantIn in einem überwiegend administrativen Tätigkeitsfeld.


 

Laurenz Leitner

Organisation: Österreichische Akademie der Wissenschaften, Institut für Hochenergiephysik

Praktikumsbeschreibung:

Wie der Titel meines Ferialpraktikums bereits verrät, habe ich mich im Juli 2016 mit der Charakterisierung von strahlenharten Siliziumdetektoren am Institut für Hochenergiephysik beschäftigt. Im Speziellen ging es darum, den Flächenwiderstand (Sheet Resistance) eines Siliziumdetektors an sogenannten Van der Pauw Strukturen zu messen, um statistisch auf den Flächenwiderstand des Detektionsmodules zu schließen. Ziel der Übung war es, zu zeigen, ob der Flächenwiderstand über den Siliziumdetektor, welcher am CMS – Experiment am CERN eingesetzt wird, schwankt oder nicht.

Laurenz Leitner: bei der Preisverleihung mit Herrn Thomas Bergauer sowie bmvit (Dr. Rupert Pichler)
Laurenz Leitner: bei der Preisverleihung mit Herrn Thomas Bergauer (rechts) sowie bmvit (Dr. Rupert Pichler, links)

Persönliche Eindrücke:

Im Laufe des Praktikums lernte ich unter anderem den Umgang mit Wissenschaftern, deren Sprache und Arbeitshaltung kennen, welche mich nicht nur fachlich, sondern auch menschlich weitergebracht hat. Vielleicht stehen wir kurz vor einer erneuten Sensationsentdeckung am CERN, die Zeit ist jedenfalls reifer denn je, 96% unseres Universums sind immer noch vollkommen unerforscht…


Martin Zwifl
Organisation: Österreichisches Weltraum Forum

Praktikumsbeschreibung:

In diesen 4 Wochen meines Praktikums beim Österreichischen Weltraum Forum in Innsbruck widmete ich meine Tätigkeiten hauptsächlich der Hardware -bezogenen Weiterentwicklung von Raumfahrtanzügen – da möchte man doch meinen „Wow – spannend!“, aber das war bei weitem noch nicht alles! Die internationale Vertretung in den Reihen der Praktikanten verbesserte nicht nur meine sozialen Kompetenzen und fremdsprachlichen Fähigkeiten, sondern gewährte mir auch Zugang zu Grundwissen unterschiedlichster, relevanter Themenbereiche. Durch die beinah „exotische“ Thematik und die kulturelle Abwechslung wage ich dieses Praktikum mit einer gelungenen Weltreise in Vergleich zu setzen.

Raumanzug-Simulator

Persönliche Eindrücke:

Eigentlich besuche ich eine HTL für Flugtechnik, aber mein Interesse verschob sich mit der Zeit in Richtung Raumfahrt. Die Möglichkeit (grundlegende) Physik in einem komplexen System aus unvorstellbaren Dimensionen sowie im Kleinen als auch im Großen zu erforschen hat es mir angetan. Ebenso fasziniert mich die Vorstellung als Mensch auf einem anderen Planeten zu leben, Nahrung „anzubauen“ und eine Stadt zu errichten. Dieses Praktikum riss diese Fantasien plötzlich ins Erreichbare, ins Mögliche und gab mir das Gefühl an dieser Entwicklung teilhaben zu wollen. Auch ein Ingenieur – Studium in dieser Richtung würde mich interessieren.


 

Name: Benedikt Hilbe

Organisation:Universität Innsbruck, Institut für Experimentalphysik

 

Praktikumsbeschreibung:

Absolviert habe ich mein Praktikum an der Universität Innsbruck am Institut für Experimentalphysik, in der Arbeitsgruppe Photonik, die sich mit Photonen, den Quanten des Lichts, beschäftigt. Ziel des Praktikums war einen Versuch für Studenten aufzubauen und zu dokumentieren, Messungen durchzuführen und anhand dieser zu untersuchen ob eine Verletzung der Bellschen Ungleichung beobachtet werden kann.

Licht

Persönliche Eindrücke:

Die Arbeit einesExperimentalphysikers, die ich 4 Wochen ausüben durfte, ist sehr attraktiv: Mit der Idee und dem Plan am Papier, der praktischen Ausführung und auch der Arbeit in der Werkstatt. Am Ende wird man mit einem viel aussagendem Ergebnis belohnt. Ein großer Teil der Arbeit war natürlich auch Mathematik, welche angewendet sehr spannend sein kann. Ob ich später nach der Matura letztendlich diesen Weg einschlagen werde, ist für mich noch ungewiss. Auf jeden Fall bin ich um eine wertvolle Erfahrung reicher.

 


Esther Uhl
Organisation: Universität Salzburg, Department of Molecular Biology

Praktikumsbeschreibung:

In meinem Praktikum an im Fachbereich molekulare Biologie, habe ich gemeinsam mit meiner Arbeitsgruppe und einer weiteren Praktikantin an Impfstoffen für bestimmte Allergieerkrankungen gearbeitet. Wir haben in unserem Praktikumsmonat gemeinsam an einem speziellen Impfstoff für Pfirsichallergie geforscht und viele gute Ergebnisse erzielt. Dabei wurde versucht ein Protein des Pfirsichs, pru p 3, an gewisse Nanopartikel zu binden, um das Protein besser in den Körper transportieren zu können. Des Weiteren haben wir verschiedene Bakterienkulturen gezüchtet um Impfstoffe herzustellen und haben verschiedenste Techniken und Methoden kennengelernt, mit denen man im Labor arbeitet.

Pfirsich
Pfirsich

 

Persönliche Eindrücke:

Mir hat das Praktikum im Ganzen ausgezeichnet gefallen. Nicht nur das eigene Projekt hat mich sehr fasziniert, auch der Einblick in diese Arbeitswelt hat mir sehr gefallen und es lockt mich tatsächlich auch, einmal etwas in diese Richtung zu machen. Zu meiner Freude waren auch alle MitarbeiterInnen sehr nett und hilfsbereit, was eine Zusammenarbeit sehr erleichterte.


Nicolas Bauer
Organisation: Universität Wien, Institut für Mathematik/NuHAG (Numerical Harmonic Analysis Group)

Praktikumsbeschreibung:

Mathematik ist ein bisschen so wie Bergsteigen. Diesen Vergleich hat mein Betreuer während meines Praktikums bei der Universität Wien, Institut für Mathematik ununterbrochen bemüht – im folgenden Sinn: Ein hohes Maß an Anstrengung zahlt sich für den wunderschönen Ausblick auf einem Zwischenplateau später aus. In diesem Sprachbild erscheint die Mathematik aber mehr als Hobby denn als Berufsmöglichkeit, und als Hobby habe ich die Mathematik schon immer geliebt. Aber ich wollte etwas Konkretes im Kopf haben, wenn ich mir meine Zukunft als Mathematiker ausmalte. So war mein Praktikum an der NuHAG vieles: ein Einblick in verschiedene Computerprogramme zur Lösung und Darstellung mathematischer Probleme, ein Fluktuieren zwischen eifrigem Eigenbrötlern und Gruppenarbeiten zu Themen wie LaTeX und Fourier-Transformation.

Mathematik
Mathematik

Persönliche Eindrücke:

Das Praktikum war ein Blick über den Tellerrand der Schulmathematik hinaus, den ich mir so lange erhofft hatte – und dadurch eine unvergleichlich wichtige Erfahrung und Entscheidungshilfe. Mathematik hatte ich als Option für ein Studium schon länger im Hinterkopf, und meine Leidenschaft für sie ist mit dem Praktikum wieder entflammt. Dennoch erscheint mir die Mathematik in zu vielen Bereichen als zu realitätsfremd, um mich persönlich darin wohlzufühlen. Deswegen plane ich nun eher, Physik zu studieren. Meinen ersten Recherchen zufolge kommt die Mathematik auch in diesem Studiengang keinesfalls zu kurz.


Isabell Aigner
Organisation: WasserCluster Lunz Biologische Station GmbH

Praktikumsbeschreibung:

Mein vierwöchiges Praktikum durfte ich beim WasserCluster Lunz absolvieren. Im WasserCluster werden, wie der Name zum Teil schon vermuten lässt, aquatische Ökosysteme erforscht und wasserrelevante Fragestellungen untersucht. In meiner Zeit als Praktikantin wirkte ich in der Arbeitsgruppe BIOFRAMES mit, welche sich hauptsächlich mit der Limnologie (Wissenschaft der Ökologie der Binnengewässer) beschäftigt.

Ökosystem im Wasser
Ökosystem im Wasser

Persönliche Eindrücke:

Chemisch gesehen sind Wassercluster instabile, meist kurzlebige Zusammenschlüsse von Wassermolekülen zu größeren Verbindungen. Diese Definition stimmt für den WasserCluster Lunz nur bedingt. Die Zusammenschlüsse der Tätigen im WCL sind weder instabil, noch kurzlebig, jedoch ergeben ihre Verbindungen zusammen etwas Großes, das ich persönlich mit einer Familie vergleichen würde. Egal wie lange die Aufenthaltsdauer im Institut ist, oder aus welchem Land man stammt, im WCL fühlt man sich von Beginn an aufgenommen und willkommen.



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