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Code-Talks fti…remixed Speeddating

Das fti…remixed Speeddating fand im Rahmen der Europäischen Code Week am Mittwoch, den 15. Oktober 2014, in der Fachhochschule (FH) St. Pölten statt.
Projektleitung: Maga Christa Bernert, bmvit
Konzept und Moderation: Irmgard Hitthaler und Gert Domenig

„Code“ war das Motto des fti…remixed Speeddating in der Fachhochschule (FH) St. Pölten. Die SchülerInnen der HLW Biedermannsdorf und des BORG St. Pölten konnten diesmal in ein ganz spezielles Thema eintauchen und sechs Forscherinnen und Forscher aus dem IT-Bereich zu ihren Projekten und Forschungsarbeiten befragen.

Mit dabei waren diesmal:

Jörg Hofstätter beim fti…remixed Speeddating

Jörg Hofstätter, geschäftsführender Gesellschafter von OVOS Wien. Sein Thema war Games und Gamification. Er entwickelt Computerspiele und zwar Computerspiele, die klüger machen. Jörg beschäftigt sich konkret mit Lernspielen. Seine letzten vier Gameprojekte (Technikqueen; Ludwig;) entwickelte er für Smartphones und Mobile-Devices, weshalb sein Forschungsgegenstand sein Handy war. An seinem Tisch konnten die SchülerInnen unter Anderem erfahren, was der Unterschied von Games und Gamification ist.

 

 

 

Christoph Derndorfer

Christoph Derndorfer hat sich der Bildungstechnologie verschrieben. Er ist bei OLPC Austria tätig, einem Non-Profit-Verein, der das „One Laptop per Child“ Projekt unterstützt. Der „100 Dollar Laptop“ wird beispielsweise in Entwicklungsländern eingesetzt, um Kindern den Zugang zu Technologien wie Laptops und Tablets zu ermöglichen. Die Kinder können dazu inspiriert werden, den Laptop aktiv zu benutzen und das Programmieren zu erlernen.

 

 

 

Michael Rathmair

Michael Rathmair, Universitätsassistent am Institut für Computertechnik an der Technischen Universität (TU) Wien befasst sich mit dem Thema Chipdesign. Als Forschungsgegenstand brachte er einen Mikrochip mit. Die SchülerInnen konnten diesen unter dem Mikroskop genauer begutachten. Da in vielen elektronischen Geräten nicht ein bis zwei Chips, sondern gleich Tausende integriert sind (z.B. elektronisch gesteuerte Maschinen oder Autos mit intelligenter Fahrzeugtechnik), ist das einwandfreie Funktionieren der Mikrochips besonders wichtig. In der Designphase werden sie auf Effizienz und Fehlerfreiheit getestet, um herauszufinden, ob die Mikrochips auch wirklich das machen, was sie machen sollen.

 

 

Marlies Rybnicek
Marlies Rybnicek

Marlies Rybnicek forscht am Institut für IT Sicherheitsforschung an der FH St. Pölten. Kurz gesagt generiert Marlies Wissen aus Daten und ist an mehreren Forschungsprojekten beteiligt. Eines davon setzt sich mit dem Thema Biometrie auseinander, dabei geht es um Gesichtserkennung, Iriserkennung, Fingerabdrücke etc. Derzeit versucht sie Handys beizubringen, wie UserInnen sich verhalten, damit die Handys zukünftig ihre UserInnen wiedererkennen. Handys sollen dadurch sicherer werden.

 

 

 

Gernot Rottermanner
Gernot Rottermanner

Gernot Rottermanner forscht am Institut für Creative\Media/Technologies an der FH St. Pölten zum Thema Mensch-Computer Beziehungen. Als Forschungsgegenstand hatte Gernot analoge Spielkarten dabei und – symbolisch – aus Karton gebastelt einen Fernseher und ein Tablet. Er erzählte den SchülerInnen von seinem aktuellen Forschungsprojekt: der Entwicklung eines Online-Kartenspiels für SeniorInnen. Im direkten Austausch mit SeniorInnen wurde ein Prototyp entwickelt, der dann mit der Zielgruppe getestet wurde. Was genau Gernot bei diesem Projekt im Bereich Media Computing gemacht hat, fanden die SchülerInnen während des Speeddatings heraus.

 

 

Lukas Tiefenböck im Gespräch
Lukas Tiefenböck im Gespräch

Lukas Tiefenböck, Geschäftsführer von IT-for your needs“ und Student an der IMC FH Krems (Internationales Management Center) hat im Zuge seiner Diplomarbeit an der IT-HTL Ybbs die „DiAPPetes – App für DiabetikerInnen“ entwickelt. Entstanden ist die Idee für diese App durch ein junges Mädchen aus dem Bekanntenkreis, das an Diabetes erkrankt ist. Gemeinsam mit zwei Schulkollegen hat sich Lukas drangesetzt und eine App entwickelt, die das Leben von DiabetespatientInnen wesentlich vereinfachen kann. Vor Ort konnten die SchülerInnen die „DiAPPetes – App“ gleich austesten, Insulindosen und den Zuckergehalt von Nahrungsmitteln berechnen.

 

 

Nach der Vorstellung der Forscherinnen und Forscher leitete der Gong bereits die erste achtminütige Dating-Runde ein. In einer Stunde hatten die Jugendlichen die Gelegenheit, spannende Forschungsinhalte zu diskutieren und die beruflichen Werdegänge der Expertinnen und Experten kennenzulernen. Nach sieben spannenden Runden wollten wir natürlich wissen, wie das fti…remixed Speeddating erlebt und was besprochen wurde:

Für die Forscherinnen und Forscher war es ganz schön anstrengend sieben Mal in Folge den SchülerInnen ihr Forschungfeld zu erklären. Aber „…es hat Spaß gemacht“ und es war „…extrem spannend“, wurde uns berichtet.

Forschungsgegenstand: Online-Kartenspiel
Forschungsgegenstand: Online-Kartenspiel

Christoph Derndorfer wies darauf hin, dass Informatik nicht im dunklen Kämmerchen geschehe. Als Informatiker/in stehe man/frau stets im direkten Kontakt und Austausch mit Menschen. Sei es die Zielgruppe oder die AuftraggeberInnen. Die SchülerInnen stellten sehr unterschiedliche Fragen. Es wurde nach Ausbildungshintergründen, dem Einsatz der unterschiedlichen Technologien aber auch nach der Sinnhaftigkeit der verschiedenen Tools gefragt. Z.B. ob der Einsatz von Technologie bereits bei ganz jungen Kindern sinnvoll sei, was Christoph Derdorfer mit einem klaren Ja beantwortete.

Gernot Rottermanner hat sich gefreut, dass auch einige kritische Fragen gestellt wurden. Etwa wie das Online-Kartenspiel von den SeniorInnen aufgenommen wurde. Die Fragen bezogen sich auch auf die Funktionsweise und den Prozess der Entstehung des Online-Kartenspieles.

Computerspiele waren hier das Thema

 

Jörg Hofstätter interessierte sich sehr dafür, welche Computerspiele denn die anwesenden SchülerInnen spielen. „Sich über Computerspiele austauschen, das war schon lustig“, meinte Jörg. Ein paar Spiele hat er sich bereits vorgemerkt und wollte sie gleich nach dem fti…remixed Speeddating auf sein Smartphone laden. Die SchülerInnen interessierten sich bei seinem Tisch vor allem dafür wie Spiele überhaupt gemacht werden, was benötigt wird und wie die Umsetzung ausschaut. Auch dafür welche Berufsbilder etwa bei OVOS vertreten sind.

Marlies Rybnicek berichtete, dass das Thema Datensammeln doch sehr kritisch von den Jugendlichen gesehen wird. Hier wurden die Beispiele Google oder Apple genannt und Fragen gestellt, was mit den Daten geschehe. Auch Marlies wurde gefragt, was die Datensammlung in ihrem Projekt von der Datensammlung von Google unterscheide. Das Thema IT-Sicherheitsforschung war somit ein Thema der alltäglichen Praxis, das Jugendliche direkt betrifft.

Intensiver Austausch beim fti...remixed Speeddating
Intensiver Austausch beim fti…remixed Speeddating

Michael Rathmair war erfreut, dass das Interesse an der Zukunft so betont wurde. Es wurde beispielsweise gefragt: „Wie geht es denn weiter? Werden die Siliziumstrukturen immer kleiner und kann es endlos so weiter gehen?“ Hier findet die Forschung ihre Berechtigung und geht Themen an, die in Zukunft bedeutender für uns werden.

Lukas Tiefenböck meinte, dass vor allem nach der Funktionsweise der „DiAPPetes – App“ gefragt wurde. Einigen Schülerinnen und Schüler war die Krankheit Diabetes sehr wohl bekannt und waren deshalb besonders interessiert. Ein Schüler erklärte in der Feedbackrunde, dass er die App gleich nach dem Speeddating auf das Handy seiner Grußmutter herunterladen würde. Lukas rief die SchülerInnen auf, sich mit Ideen für eine App gerne auch an ihn zu wenden.

Forschungsgegenstand: "100 Dollar Laptop"
Forschungsgegenstand: “100 Dollar Laptop”

Viele der anwesenden SchülerInnen wissen noch nicht mit Gewissheit was sie später einmal machen werden. Ob es nun in Richtung Personal Trainer oder in den Bereich IT geht – etwas Zeit zum Nachdenken und zum Erproben haben die SchülerInnen noch. Überraschend war etwa für einen Schüler „…dass das Programmieren doch nicht so langweilig ist“. Eine Schülerin meinte, wenn sie wüsste wie, würde sie auch eine App programmieren. „Viele gute Ideen wurden präsentiert und an vielen Sachen wird geforscht, hoffentlich gibt es in ein paar Jahren viele gute Lösungen“, so ein weiterer Schüler.

Vom „DiAPPetes – App“ bis hin zum „One Laptop per Child“, vieles war interessant, spannend und informativ. Auch das Lachen kam dabei nicht zu kurz, etwa bei der Frage: „Ob die Nutzung von Computern dumm, dick und dement macht?“ Diese wurde von allen Beteiligten mit einem klaren NEIN beantwortet.

 

 


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